Dead or Alive 5

Dead or Alive 5: Last Round

Entwickler:          Team Ninja
Publisher:           Koei Tecmo
Genre:               Beat 'em up
Plattformen:         PC
Preis:               ca. 39,99 Euro 
Offizielle Website:  http://teamninja-studio.com/doa5/lastround/

Teilamputierter Prügelspaß

Endlich hat es Dead or Alive auf den PC geschafft – in Form von Dead or Alive 5: Last Round. Gut oder schlecht? Ich habe mich in den Kampf gestürzt, um genau auf diese Frage eine Antwort zu finden. Meiner Meinung nach liegt die PC-Version derzeit irgendwo dazwischen. Dead or Alive ist und bleibt ein guter Prügler, mit gutem Kampfsystem, welches sehr eingängig ist und gleichzeitig fordernd. Doch trotz altbekannter Stärken schwächelt das Game in einigen Bereichen.

Allem voran sei hier der noch fehlende Online-Modus genannt, der erst in den drei Monaten nach Release hinzugefügt werden soll. Natürlich gibt es auch Genrefans, die die Spiele nur offline zocken, aber zu einem guten Prügler sollte auch ein Online-Modus dazugehören … ab Release. Wann dieser in Dead or Alive 5: Last Round Einzug halten wird, ist aktuell völlig unklar, da es statt einem Datum nur einen Zeitraum gibt.

Dead or Alive 5: Last Round Rivalität

Auch von dem Last Round solltet ihr euch nicht in die Irre führen lassen. Wer das Komplettpaket möchte, muss auch hier noch einmal kräftig draufzahlen. Schon jetzt gibt es DLCs für 291,95 Euro zu kaufen. Doch bei den derzeit erhältlichen vier Downloadinhalten wird es nicht bleiben. Glücklicherweise beinhalten die Erweiterungen nur Kostüme und in einem Fall auch 16 Videoaufnahmen der DoA-Mädels. Wer sich die schicken Pixel-Ladys in der Sonne aalend ansehen möchte, kann dies für 59,99 Euro tun. Obendrauf gibt’s 54 Badeoutfits.

Fairerweise muss man sagen, dass es im Grundspiel selbst zahlreiche Kostüme gibt. Einige Charaktere haben über 20 Outfits. Für einen Prügler verdammt viel. Auch die Art der Kleidung unterscheidet sich sehr stark, weshalb jeder etwas finden sollte, was ihm gefällt. Egal ob kitschig, verrückt, sexy oder Alltagsklamotten – es gibt vielfältige Möglichkeiten. Fans dürfen sich über einige Klassiker freuen, die man aus älteren Serienablegern kennt.

Erfreulich ist auch die Auswahl der Charaktere. Davon gibt es in Dead or Alive 5: Last Round 34. Betrachtet man die Anfänge der Serie, sind über die Jahre einige Kämpfer dazugekommen. Alte Hasen haben vermutlich schon lange ihren Favoriten gefunden. Die Neuzugänge sind dennoch interessant. Mein persönlicher Favorit ist Honoka. Obwohl es inzwischen eine beachtliche Anzahl an Kämpfern gibt, ist die Balance erstaunlich gut. Hier und dort gäbe es sicherlich Grund für Gemecker, aber den absoluten Übercharakter gibt es nicht. So mancher Prügler mit ebenfalls großer Kämpferriege darf sich hier eine Scheibe abschneiden.

Dead or Alive 5: Last Round Teamgeist

Das Kampfsystem ist – wie man es von DoA nicht anders kennt – leicht zugänglich und zumindest in seinen Grundzügen schnell gelernt. Je eine Taste für Tritte, Schläge, Würfe und Griffe. Der Einstieg ist daher nicht übermäßig schwer zu bewältigen. Wesentlich anspruchsvoller wird es, wenn man das Kampfsystem tatsächlich meistern möchte. Dazu gehört nämlich trotz der Schlichtheit einiges an Können und Training, Training, Training … Im Gegensatz zu Dead or Alive 4, gibt es im fünften Serienableger aber wieder einen niedrigen Schwierigkeitsgrad, was Dead or Alive 5: Last Round zu einem guten Einstiegsspiel für das Genre macht. Wer hat, sollte allerdings auf einen Controller zurückgreifen, oder zum Arcade Stick. Die PC-Steuerung lässt sich nicht verändern, was für einen Prügler ein No-Go sein sollte.

Spieler von Dead or Alive 5: Last Round dürfen sich über diverse Modi freuen. Ein umfangreicher Trainingsmodus vermittelt in einem Tutorial die Grundlagen des Spiels. Außerdem gibt es das gewohnte Eingabetraining und jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Weniger gut fällt die Story aus. Helena hat die Führung über DOATEC übernommen und Kasumi ist auf der Suche nach Alpha-152. Auch ein Dead or Alive-Turnier darf – wie sollte es anders sein – nicht fehlen. Was in der Theorie noch ganz nett klingen mag, ist in der Praxis vernachlässigbar. Über die belanglose, teilweise extrem alberne und banale Story kann man allerdings leicht hinwegsehen. Man darf nicht vergessen, dass wir es hier mit einem Beat ‚em up zu tun haben. Das Genre war noch nie der Innbegriff guter Storys.

Ein Beat ‚em up zeichnet sich durch andere Dinge aus und da spielt Dead or Alive 5: Last Round nach wie vor bei den Großen mit. Genau deshalb ist es auch schade, dass die Entwickler so sehr auf das Motto Sex sells setzen. Keine Frage, die Ladys des Spiels sehen wie immer toll aus und die Brüste sind erstaunlicherweise nicht noch weiter gewachsen. Dennoch hat das Spiel die teilweise überknappen Outfits nicht nötig. Es mag bessere Prügler als DoA geben, aber das Spiel ist nach wie vor grundsolide und muss sich nicht verstecken.

Vielleicht täte es dem Titel ganz gut, wenn es zumindest eine Option gäbe, mit der man gewisse Outfits abschalten kann. Bei der fast schon legendären Brustphysik hat man dies ja auch geschafft. So mancher potenzieller Käufer dürfte allerdings von den spärlich bekleideten Damen wenig angetan sein. Bisweilen verspürt man das dringende Bedürfnis, den Mädels ein paar Klamotten in die Hand zu drücken. Mich als alten Fan der Reihe stören Bikinis und Co. nicht so sehr, denn wenn man ehrlich ist, gehören die längst zu DoA dazu. Diese Meinung dürften aber viele nicht teilen.

Dead or Alive 5: Last Round Helena

Während die Spieler der PC-Version derzeit noch auf den Online-Modus warten, dürfen sie sich über ein anderes Feature freuen, welches dem PC vorbehalten bleibt: Mods. Hier scheint es durchaus großes Interesse der Community zu geben. Schon jetzt gibt es einige nette Mods. Natürlich haben es auch längst Nude-Mods in die Weiten des Internets geschafft, obwohl die Entwickler diese vermutlich nicht gern sehen, doch auch darüber hinaus gibt es diverse Sachen. So könnt ihr eure Kämpfer etwa im Look einiger Shenmue-Charaktere in den Kampf schicken, oder Outfit-Klassiker überstreifen.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es bei den Mods dennoch. Diese müssen sich interessierte Kämpfer nämlich umständlich im Netz zusammensuchen, was man zum Beispiel hier ganz gut kann. Es wäre angenehmer gewesen, hätten die Entwickler auf den Steam Workshop zurückgegriffen. Sieht man sich die PC-Version an, kommt jedoch schnell das Gefühl auf, dass man sich um die Möglichkeiten, die Steam bietet, nicht weiter gekümmert hat. Egal ob Cloud, Sammelkarten oder Workshop … nichts davon unterstützt Dead or Alive 5: Last Round. Nicht einmal ein paar mickrige Errungenschaften hat man eingebaut, obwohl man dafür einfach die Erfolge / Trophäen der Konsolenfassung hätte nehmen können. Damit vermittelt man das Gefühl, so richtig lieb habe man die PC-Spieler nicht. Schade!

Auch sonst kann man sich über die Portierung streiten. Statt die Soft Engine zu nutzen, die bei den Fassungen für PlayStation 4 und Xbox One genutzt wird, verzichtet man darauf lieber. Sicher, ein Weltuntergang ist diese Entscheidung nicht, nachvollziehbarer wird sie dadurch allerdings genauso wenig. Auch zwei Karten sind in der PC-Version nicht vorhanden. Ob es dafür einen nachvollziehbaren Grund gibt, weiß ich nicht – aber ärgerlich ist es.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass das Spiel dennoch ganz nett anzusehen ist. Vor allem die Charaktere sehen schick aus. Ändert jedoch nichts daran, dass man gerade auf dem PC sieht, dass das Spiel inzwischen ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Trotz hübscher Optik ist es im Jahr 2015 nichts Besonderes mehr.

Unterm Strich bleibt das Gefühl, dass man sich nicht sehr viel Mühe mit der Portierung auf den PC gegeben hat. Schade, denn die Fans haben sich jahrelang eine Umsetzung für den Rechenknecht gewünscht. Jetzt ist sie da, hinterlässt jedoch einen faden Beigeschmack. So richtig weiß ich selbst als Fan nicht, was ich nun davon halten soll. Einerseits hoffe ich, dass sich das Ding gut verkauft und wir in Zukunft mehr von Dead or Alive auf dem PC sehen werden. Andererseits ist es bedauerlich, wie wenig Herzblut hier offenbar in die PC-Version floss. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass viele darüber schimpfen. Bei aller Freude über das PC-Debüt muss ich auch sagen, dass die Kritik völlig gerechtfertigt ist. Man darf gespannt sein, ob die Entwickler mit Patches noch nachbessern werden. Außerdem bleibt abzuwarten, wie der Online-Modus ausfallen wird.

Mein Fazit:

Dead or Alive 5: Last Round ist auch auf dem PC ein gutes und solides Beat ‚em up. Obwohl es schon jetzt zahlreiche verdammt teure DLCs für das Spiel gibt, dürfen sich Käufer über jede Menge Inhalt freuen. Hunderte Kostüme, 34 Kämpfer, jede Menge Stages und das gewohnt gute Kampfsystem können für Stunden unterhalten.

Leider wirkt die Portierung nicht sehr liebevoll. Verzicht auf viele Steam-Features, keine Soft Engine, das Fehlen von zwei Stages und vor allem der noch fehlende Online-Modus trüben die Freude. Gerade Letzteres dürfte viele Genrefans vom Kauf abschrecken. Wer prügelt sich schon ernsthaft immer und immer wieder durch die (unglaublich schlechte) Story? Natürlich gibt es auch diese Sorte von Spielern. Profis möchten sich allerdings im Online-Modus messen und nicht stundenlang einzig auf die KI einprügeln.

Trotz der vielen Kritikpunkte stimmt das Grundgerüst. Serienfans werden auch bei der PC-Version wissen, was sie daran haben. Wer einen soliden Prügler sucht, wird ebenfalls gut bedient. Zumindest wenn man damit leben kann, dass der Online-Modus erst innerhalb von drei Monaten nach Release hinzugefügt wird. Interessierte Prügelfans sollten jedoch mindestens einen Controller bereithalten. Die Tastatur-Steuerung lässt sich nicht frei konfigurieren.

Anmerkung: Dieser Artikel behandelt nur die PC-Version von Dead or Alive 5: Last Round.

 

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