Return to PopoloCrois: A Story of Seasons Fairytale

Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale

Entwickler:         Marvelous 
Publisher:          Marvelous
Genre:              Rollenspiel, Simulation
Plattformen:        Nintendo 3DS
Preis:              ca. 34,99 Euro
Offizielle Website: http://www.returntopopolocrois.com/

PoPoLoCrois trifft auf Harvest Moon

Im vergangenen Jahr mauserte sich ein Spiel schnell zu meinen Lieblingen: Story of Seasons. Umso gespannter war ich auf Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale. Kann der Mix aus Farmleben und Rollenspiel mein Herz ebenfalls im Sturm erobern, oder lässt mich das Abenteuer völlig kalt? In den letzten Tagen bin ich dieser Frage nachgegangen. Letztlich brauchte es jedoch nur wenige Spielminuten, um mein Interesse zu wecken. Das zauberhafte Intro von Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale hat mich sofort verzaubert.

Doch was hat es mit dem Spiel überhaupt auf sich? Der Titel ist ein Crossover zwischen Harvest Moon (Story of Seasons) und PoPoLoCrois. Harvest Moon dürfte wohl jedem Nintendo-Fan mehr oder weniger bekannt vorkommen. Die Spielereihe erfreut sich auch in unseren Breitengraden großer Beliebtheit. PoPoLoCrois ist hingegen weniger populär. In den späten 70er Jahren erschien eine Manga-Reihe. Später folgten Animes und Videospiele, die auf den Mangas beruhten. Da die meisten Ableger nie außerhalb Japans veröffentlicht wurden, haben viele wohl noch nie von PoPoLoCrois Notiz genommen.

Im Mittelpunkt steht der Junge Prinz Pietro, der im Königreich PoPoLoCrois lebt. Das Abenteuer von Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale startet an seinem 13. Geburtstag. Der Tag beginnt zunächst ziemlich unspektakulär mit dem Vorhaben ein paar Blumen zu Narcia zu bringen. Der junge Prinz und die Waldhexe kennen sich bereits von früheren Abenteuern. Später am Tag warten zu Ehren des Prinzen Geburtstagsgäste im Schloss, unter denen sich auch die geheimnisvolle Marmela befindet. Sie kommt aus dem fernen Königreich Galarialand.

Neben Glückwünschen hat sie auch schlechte Nachrichten an Bord. Galarialand wird von derselben Dunkelheit bedroht, die auch PoPoLoCrois zu schaffen macht. Doch wie es der Zufall so will, kennt Marmela einen mächtigen Zauber, mit dem man die dunklen Kreaturen bekämpfen kann. Sie überzeugt Pietro davon, sie zu begleiten, um den Zauber zu erlernen. Dort angekommen stellt sich schließlich alles als großer Schwindel heraus. Marmela dient selbst dem Bösen und wollte Pietro lediglich unschädlich machen. Sie überlässt ihm seinem Schicksal. Nachdem der junge Prinz im Kerker eingesperrt war, soll er schließlich selbst zu einer dunklen Kreatur werden – doch eine geheimnisvolle Kraft schützt ihn vor der Verwandlung. Schließlich trifft er auf einen Blauen Wolf – der Beginn seiner Flucht.

Wenig später hat unser Protagonist erste Bekanntschaften geschlossen und eine kleine, verlassene Farm gefunden. Nachdem ihm eine Fee bei der Reinigung des Farmlands geholfen hat, kann er dort erste Samen aussäen. Dafür stehen ihm zwei kleine Anbauflächen zur Verfügung. Samen erhaltet ihr fortan via Belohnung für Quests, besiegte Gegner und für das Erreichen bestimmter Ziele.

Im Laufe der Zeit schaltet ihr weitere Farmen frei. Außerdem könnt ihr ab einem gewissen Punkt auch Tiere halten. Das Besondere an den verschiedenen Farmen ist ihre Einzigartigkeit. Manche Samen könnt ihr nur auf einer bestimmten Farm benutzen. Glücklicherweise erhaltet ihr relativ früh den sogenannten Feenstaub, mit dem ihr an alle bereits entdeckten Orte reisen könnt. Dies ist nicht nur für die Versorgung eurer Tiere und die Ernte praktisch, sondern auch um Freundschaften zu pflegen. Heiraten könnt ihr freilich keines der Blumen-Mädchen, da Pietro bereits verliebt ist. Dennoch lohnt es sich, Freundschaften zu pflegen. Ihr erhaltet mit der Zeit bestimmte Items und werdet zudem durch einige wirklich süße Zwischensequenzen belohnt.

Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale Junge Liebe

Miiiiiiiiiiiister Hero

Prinz Pietro sprüht geradezu vor Charme. Er möchte allen Menschen in Galarialand helfen und hat stets ein paar warme Worte parat. Apropos helfen … die zahlreichen Nebenquests im Spiel basieren auf der Hilfsbereitschaft des Prinzen. Mal besorgt er ein paar Kochzutaten, Mal liefert er Erze aus, Mal besiegt er feindliche Kreaturen. Gekämpft wird in Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale in taktischen Kämpfen. Darüber hinaus kommen diverse Elemente wie Wasser und Feuer zum Einsatz. Eure Party besteht aus bis zu vier Charakteren, wobei die Begleiter von Pietro im Verlauf der Geschichte mehrfach wechseln. Jeder Figur steht ein bestimmter Radius zur Verfügung, innerhalb dem sie sich während ihres Zuges bewegen kann. Zauber haben zudem eine höhere Reichweite – kosten allerdings auch Mana.

Dabei geht es auch immer wieder in Dungeons. Um ein Feld vor der Dunkelheit zu retten, werdet ihr von einer Fee geschrumpft, damit ihr dieses anschließend säubern könnt. Darüber hinaus erwartet euch am Ende eines jeden Story-Abschnitts ein umfangreicher Dungeon.

Wirklich anspruchsvoll ist das Spiel trotz taktischem Kampfsystem und Dungeons nicht. Selbst jüngere Spieler sollten das Abenteuer relativ problemlos meistern können. Die größere Hürde sehe ich da bei der Sprache. Spieler können lediglich zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe wählen. Deutsch gibt es hingegen nicht – auch nicht in Form von Untertiteln. Dadurch eignet sich der Titel trotz geringem und einstellbarem Schwierigkeitsgrad nur bedingt für junge Spieler. Grundkenntnisse der englischen Sprache reichen allerdings aus, um die Story und relevante Mechaniken zu verstehen.

Bleibt die Frage offen, wie und ob Farmleben und Rollenspiel in Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale miteinander harmonieren. Im Gegensatz zu Story of Seasons gibt es im Spiel keine Uhr, weshalb es auch keine festen Schlafzeiten gibt. Betten und Herbergen dienen lediglich dazu, eure Gesundheit und Mana zu regenerieren. Daher ist es auch nicht nötig, einen strukturierten Tagesablauf zu schaffen. Natürlich könnt ihr nicht ständig auf einer eurer Farmen verweilen, um euch um Pflanzen und Tiere zu kümmern. Stattdessen werdet ihr stets via Nachrichtensystem darüber informiert, wenn etwas geerntet werden darf, eure Tiere etwas produziert haben, oder Pflanzen gegossen werden müssen. Wer möchte, kann Tiere und Pflanzen sogar ignorieren und sich einfach auf das Abenteuer konzentrieren. Bisweilen kann eine kleine Auszeit durchaus entspannend sein. Obwohl ich großer Fan vom Farmleben bin, empfand ich es manchmal eher lästig – weshalb ich mir dann und wann kleine Unterbrechungen gegönnt habe, um mich auf die Story zu konzentrieren.

Die Möglichkeit der Schnellreise erleichtert euch das Spiel natürlich ungemein. Ihr könnt schnell zwischen Freunden, Farmen und eurer aktuellen Quest umherspringen. Erleichtern könnt ihr euch übrigens auch den Kampf, der auf automatisch gestellt werden kann. Darüber hinaus könnt ihr festlegen, ob ihr eher häufig oder selten mit Zufallskämpfen konfrontiert werden möchtet. Auch der Schwierigkeitsgrad lässt sich in mehreren Stufen einteilen. Dadurch kann man also auch den Rollenspiel-Teil bedingt eingrenzen.

Für einen Spieldurchgang müsst ihr rund 20 Stunden einplanen. Darüber hinaus könnt ihr allerdings zahlreiche andere Dinge tun, wie Rezepte entdecken und Items freischalten. Außerdem gibt es optionale Dungeons. Wer an Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale Gefallen findet, wird sich also sehr lang damit beschäftigen können. Der Mix aus Farmleben und Rollenspiel kann überzeugen, obwohl das Spiel natürlich kein Vergleich zu reinen RPGs ist. Ihr dürft hier weder eine hochkomplexe Geschichte erwarten, noch sonderlich aufregende Nebenaufgaben.

Die Geschichte ist relativ kurz und folgt einem Muster. Ihr kommt in eine neue Region, erhaltet dort eine Art magisches Licht, bringt dieses durch den Abschluss diverser Feld-Dungeons zum Strahlen und betretet dann einen großen Dungeon, der sich über mehrere Ebenen erstreckt. Am Ende dieser Dungeons wartet schließlich ein Boss. Trotz des Musters hat die Story aber letztlich Spaß gemacht. Das einzige Manko ist, dass die Geschichte bisweilen etwas langatmig erscheint. Gut hat mir hingegen gefallen, dass euer nächstes Ziel nicht immer auf der Karte markiert ist. Immer wieder müsst ihr selbst herausfinden, wohin es geht. Wer hängt, kann allerdings den Hinweis-Button nutzen, der stets einen Ansatz liefert.

Unterm Strich hat mir das Abenteuer mit Pietro und seinen Freunden sehr viel Spaß gemacht. Die Farmerei ist nicht so komplex wie in Story of Seasons, dafür gibt es eine zauberhafte kleine Geschichte und viele tolle Charaktere. Egal ob die Fee Connie, der stille und ehrenwerte Rue oder der verrückte Pumpkin-Man – man muss die Figuren einfach lieb haben. Ich werde wohl noch Dutzende Stunden mit Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale verbringen.

Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale Pietro und Blue

Mein Fazit:

Den Mix aus Farmleben und Rollenspiel meistert Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale gut. Die märchenhafte Geschichte ist liebevoll gestaltet und die abwechslungsreiche Spielwelt besucht man einfach gern. Auch die Charaktere sind gut gelungen und angenehm gestaltet. Mister Hero Pietro und seine Freunde muss man einfach mögen. Dazu gibt es eine tolle musikalische Untermalung, die mir sogar besser gefallen hat, als die in Story of Seasons.

Mit rund 20 Stunden Spielzeit ist die Länge der Story zwar kein Vergleich zu vielen „richtigen“ Rollenspielen, aber dank zahlreicher Nebenaufgaben, optionalen Dungeons und dem Farm-Aspekt können Spieler weitaus mehr Zeit mit Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale verbringen. Bei mir ist der Titel schon jetzt ein neuer Dauerbrenner, da er genauso vor Charme sprüht, wie Story of Seasons. Wer hingegen kein Fan von virtuellen Farmen ist, kann sich auch auf die Geschichte konzentrieren.

Return to PoPoLoCrois: A Story of Seasons Fairytale hat mich größtenteils überzeugt. Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, sind die teilweise nicht vollständig vertonten Dialoge. Ich mag die Synchronsprecher, weshalb ich gern alle Dialoge komplett gesprochen hätte. Dafür gibt es sowohl eine englische Sprachausgabe, als auch eine japanische. Bei den beiden Protagonisten könnt ihr sogar zwischen verschiedenen Sprechern wählen. Davon abgesehen ist die Steuerung bei der Farmarbeit ein wenig zickig. Dies kann man allerdings umgehen, indem man das Steuerkreuz benutzt. Da mir der Titel darüber hinaus wirklich viel Spaß gemacht hat, sehe ich gern über die kleinen Ecken und Kanten hinweg. Hoffentlich wird daraus eine neue Reihe. Der charmante Prinz Pietro darf meinen 3DS gern mit weiteren Abenteuern beglücken. Ich habe immer wieder über die putzigen Dialoge gelacht, mich sofort in die Charaktere verliebt und mag die Spielwelt.

Anmerkung: Das Spiel ist nur in Englisch und Japanisch spielbar. 

Vielen Dank an Marvelous, für die freundliche Bereitstellung eines Download-Codes.

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