Dark Souls 3

Dark Souls 3

Entwickler:         From Software
Publisher:          Bandai Namco
Genre:              Rollenspiel
Plattformen:        PC, PlayStation 4, Xbox One
Preis:              ca. 59,99 Euro
Offizielle Website: https://www.darksouls3.com/de/

Mehr als nur bockschwer

Wenn über Dark Souls gesprochen wird, kommt immer wieder der Schwierigkeitsgrad zur Sprache. Dark Souls 3 stellt hier keine Ausnahme dar. Ich möchte meinen Testbericht allerdings mit einer anderen Seite beginnen. Dark Souls ist viel mehr, als einfach nur ein schweres Spiel. Dark Souls 3 präsentiert dem Spieler wieder eine wunderschöne und meisterhaft gestaltete Spielwelt. Nur wenige Augenblicke nach dem Intro, geht es ein Stück weit einen Berg hinauf. Zwischen Fels und Abgrund bietet sich ein atemberaubender Anblick. Man blickt auf ein gigantisches Gebirge mit schneebedeckten Gipfeln. Wandert der Blick nach rechts, kann man teilweise ein Schloss mit riesigen Ausmaßen sehen. Wer gegebenenfalls zuvor in Richtung der ersten Kristallechse abgebogen ist und womöglich bereits schon ins Gras gebissen hat, wird bei dem Anblick den berühmten „Du bist gestorben“-Bildschirm sofort wieder vergessen.

Dark Souls 3 ist voll mit widerlichen, abstoßenden und ekelhaften Gegnern. Sie alle stehen im krassen Gegensatz zu einer schaurigen und gleichzeitig wunderschönen Spielwelt, die immer wieder zum Verweilen und Staunen einlädt. Momente wie das Erreichen von Irithyll gehören für mich zu den absoluten Höhepunkten des Spiels. Es fällt fast schon schwer, sich von einem solchen Anblick zu befreien und weiterzuziehen. Und so stand ich immer wieder minutenlang irgendwo in der Spielwelt von Dark Souls 3, um diese auf mich wirken zu lassen.

Natürlich muss man nicht bis Irithyll warten, um derlei Szenen genießen zu dürfen. Es reicht bereits, die Hohe Mauer von Lothric zu erreichen. Das wirklich Beeindruckende sind aber weder die vielen Details wie rankenumwobene Säulen und engelsgleiche Statuen, sondern die Spielwelt als großes Ganzes. Obwohl diese sehr weitläufig ist, ist sie eng ineinander verschachtelt. So blickt ihr etwa von einem Ort auf andere Regionen, die ihr zu einem späteren Zeitpunkt erreichen werdet. Plötzlich findet ihr euch in einem Gebäude wieder, welches ihr vorab aus der Ferne erspähen konntet. Noch größer ist der Aha-Moment, wenn ihr einige Gebiete später plötzlich auf der anderen Seite einer zerstörten Brücke steht, auf der ein Drache liegt. Wo zuvor scheinbar kein Hinkommen war, sammelt ihr viele Spielstunden später Items ein. An anderer Stelle blickt man hingegen zu jener zerstörten Brücke hinauf. Aus der Ferne scheint der Drache geradezu winzig.

Die verschachtelte Spielwelt von Dark Souls 3 kommt nicht ganz an die geniale Spielwelt von Dark Souls heran. Dennoch kann sie mehr als nur überzeugen. Dabei stört es – zumindest mich – auch nicht, dass vieles schon einmal dagewesen ist. Gar keine Frage – From Software hat fleißig recycelt. Nichtsdestotrotz macht es unglaublich viel Spaß, die Spielwelt von Dark Souls 3 zu erkunden. Auch wenn man früher schon von der Hohe Mauer von Lothric geschaut hat, muss man einfach wieder den Blick in die Ferne schweifen lassen und den Anblick genießen.

Die Spielwelt ist in jedem Dark Souls Spiel gleich und doch anders. Dies liegt nicht zuletzt am Aufbau. Ein Punkt, in dem sich alle drei Titel voneinander unterscheiden. Durch höher aufgelöste Texturen und andere Änderungen im Detail, erreicht die Erkundung zudem optisch einen ganz neuen Höhepunkt. Wer bereit ist noch einmal Dark Souls zu starten, wird optisch sofort einen klaren Unterschied erkennen. Hier und da gibt es außerdem einige gänzlich neue Dinge zu entdecken. Es lohnt sich in jedem Fall, auch als Nicht-Neueinstiger die Augen offen zu halten.

Ich weiß nicht, ob dieses doch sehr auffällige Recyling weitere drei Teile funktionieren würde. Vermutlich nicht, da sich schon jetzt mancher Fan über Abnutzungserscheinungen beklagt. Diese sind auch zweifelsohne vorhanden. Ich behaupte allerdings, dass es drei Teile lang doch ganz gut funktioniert hat. Sicher, wäre hier und dort mehr Mut zu Neuem nicht verkehrt gewesen. Aber es funktioniert so wie es ist ganz gut. Über Dark Souls 4, Dark Souls 5 und Dark Souls 6 muss derzeit ohnehin niemand nachdenken. Dark Souls 3 ist der letzte Teil der Reihe. Aus die Maus!

Dark Sols 3 Irithyll

So geht Belohnung

O.k. … wir haben nun bereits geklärt, wie toll die Gebiete von Dark Souls 3 gestaltet sind. Bewegen wir uns weg von düsteren Katakomben, tückischem Sumpfland und mächtigen Burgen. Wie spielt sich das Ding nun eigentlich? Es macht süchtig, so viel kann ich vorwegnehmen. Ist euch eure Freizeit lieb? Dann verabschiedet euch lieber davon, wenn ihr plant, Dark Souls 3 zu spielen.  Meine Spielstunden klettern, klettern … klettern noch weiter … klettern und oha … sie klettern. Ein Ende ist da auch definitiv nicht in Sicht. Dark Souls 3 macht einfach viel zu viel Spaß, um es demnächst beiseitezulegen.

Aber warum macht das Ding eigentlich Spaß, wenn man doch immer wieder ins Gras beißt? Sollte es nicht frustrieren und den letzten Nerv rauben? Nöö, denn Dark Souls weiß nach wie vor, wie Belohnungen aussehen können. Auf die eine oder andere Art belohnt einen das Spiel immer. Sei es durch einen neuen Zufluchtsort in Form eines Leuchtfeuers, sei es durch die Erbeutung einer wertvollen Estus-Scherbe, sei es durch das Erreichen eines neuen Areals, sei es durch das epische Gefühl, wenn ein weiterer Boss ins Gras beißen musste … Auch dieses Souls-typische Spielprinzip ist nicht neu. Trotzdem weiß es nach wie vor zu begeistern.

Man kann dabei allerdings auch nicht abstreiten, wie sehr sich die einzelnen Spiele gleichen. Für manchen Fan vielleicht ein wenig zu sehr. Es wird nicht jeder mögen, wieder „nur“ mehr vom Gleichen mit einer dezenten Prise Neuerungen zu erhalten. Wer diesbezüglich schon mit Dark Souls 2 ein Problem hatte, wird auch mit Dark Souls 3 ein Problem haben. Das Rad erfindet auch dieser Teil nicht neu. Innovationen und Neuerungen finden sich im Detail.

Dark Souls 3 Praise the Sun

Schritt Richtung Anfänger?

Da wir gerade bei Neuerungen sind: Dark Souls 3 ist eine hervorragende Gelegenheit, in die Reihe einzusteigen. Ihr kennt weder Dark Souls, noch Dark Souls 2? Kein Problem, traut euch! Es gibt kein einsteigerfreundlicheres Dark Souls, als Dark Souls 3. Es gibt in den meisten Regionen sehr großzügig verteilte Leuchtfeuer, vergleichsweise gute Item-Beschreibungen und natürlich die Möglichkeit einen oder mehrere Spieler zu beschwören. Nur den ersten Boss müsst ihr solo in die Knie zwingen. Spätere Abschnitte könnt ihr – wenn ihr denn möchtet – auch mit anderen Spielern angehen.

Ist Dark Souls 3 deshalb zu einfach? Viele Fans werfen dem dritten Teil vor, es wäre viel zu sehr auf Casualgamer zugeschnitten. Nein! Dark Souls 3 reicht euch den kleinen Finger, nicht aber die ganze Hand. Ihr müsst trotzdem ranklotzen und was leisten. Darüber hinaus hindert natürlich keiner den Spieler daran, gänzlich offline zu spielen und die Leuchtfeuer zu ignorieren. Meiner Meinung nach schadet es dem Spiel nicht, einen kleinen Schritt in Richtung größere Zielgruppe zu gehen. Obwohl einem der Titel hier und da entgegenkommt, wird ein Normalsterblicher noch einiges an Zeit benötigen, um zum Abspann zu gelangen. Auf eine ungefähre Spielzeit möchte ich mir hier allerdings nicht festlegen, da die doch sehr vom eigenen Spielstil abhängt.

Ich kann allerdings jedem Spieler nahelegen, die tolle Spielwelt in aller Ruhe zu erkunden und sich viel Zeit dafür zu nehmen. Am Ende erwarten euch nicht selten nützliche Ringe, neue Rüstungen oder nette Waffen. Auch wertvolle Items wie Estus-Scherben und Untoten-Knochensplitter sind nicht immer auf direktem Weg zu finden.

Dark Souls 3 Schrein-Maid

Von Bossen und Lore

Eine wichtige Rolle spielen bei Dark Souls natürlich die Bosse. In Dark Souls 3 erwartet euch eine bunte Mischung aus humanoiden Bösewichten und Kreaturen. From Software konfrontiert euch mit reichlich toll gestalteten Bossen und hat noch einmal alle Register gezogen. Leider nicht, was die Anzahl der Bosse betrifft. Es gibt dieses Mal „nur“ 19 Bosse, wobei sechs optional sind. Beim Schwierigkeitsgrad hätte ich mir hier und da noch ein wenig mehr Würze gewünscht. Während mich einige der Widersacher durchaus zur Weißglut getrieben haben, waren andere ein wenig zu lasch. Dabei muss ich zum Beispiel an den Boss Diakone des Abgrunds denken, den ich beim ersten Anlauf gelegt habe. Der Weg zum Boss ist meiner Meinung nach wesentlich lästiger, als der Boss selbst. Ähnlich empfand ich den Hochfürst Wolnir. Bei diesem bin ich lediglich einmal gestorben, weil ich zu nah ran wollte. Keine gute Idee. Während beide optisch ziemlich gefährlich wirken, sind sie spielerisch keine Hürde.

Während die Bosse wieder abwechslungsreich sind und überzeugen können, fehlt es ein wenig an Tiefgang. Zunächst ist natürlich anzumerken, dass sich Dark Souls noch nie durch eine ausführlich erzählte Story ausgezeichnet hat. Schon immer musste man mit NPCs reden, optionale Quests erledigen und kleinste Hinweisfetzen zusammensuchen, wenn man mehr über die Spielwelt erfahren möchte. Bei Dark Souls 3 fällt dieser Teil allerdings ein wenig dünn aus. Manche NPCs haben das ganze Spiel über kaum etwas zu sagen – wie die Schrein-Maid. Insgesamt ist alles ein wenig flach geraten, was wirklich schade ist. Dieser Punkt ist meiner Meinung nach wesentlich nerviger, als das starke Recycling.

Schade eigentlich – da der Titel andernfalls vielleicht sofort mein Lieblingsteil der Reihe geworden wäre. Ich finde viele der Neuerungen gelungen. Ich begrüße den Schritt hin zu Neueinsteigern und finde das mit dem dritten Teil doch etwas schnellere Gameplay klasse. Ich bin ohnehin eher der Typ Actionspiel und weniger Freundin von Stealth, weshalb ich damit gut leben kann. Im Gegenzug sind allerdings auch viele Feinde deutlich flinker, als man es bisher gewohnt war. Mancher Gegner hat nicht nur mächtig viel Reichweite, sondern auch ein wahnsinniges Tempo. Steht ihr mehreren schnellen Gegnern gegenüber, kann so eine Begegnung schnell tödlich enden.

In Sachen Balance hat man gute Arbeit geleistet. Rüstungen sind nun zwar nicht mehr aufwertbar, dafür sind die Werte sehr ausgeglichen. Natürlich gibt es wieder unterschiedliche Rüstungsklassen – aber innerhalb dieser hat man eine gute Balance gefunden. Schilde und Waffen können auch weiterhin aufgewertet werden. Mit der neuen blauen Leiste – die Mana gleichkommt – kann ich ebenfalls gut leben und die Aufteilung der Estus-Flakons geht in Ordnung. Zauberer müssen sich überlegen, ob und wie viele Estus-Flakons sie für die Gesundheitsregeneration zuweisen und wie viele sie für die Regeneration ihrer Mana benutzen möchten.

Überflüssig ist dafür das Reperaturpulver. Warum gibt´s das eigentlich noch? Hab ich bisher nicht rausgefunden, da ich es nie gebraucht habe. Auch beim Schmied musste ich bisher nicht vorbeischauen, da alles noch heil ist. Sobald ihr am Leuchtfeuer rastet, regenerieren sich nicht nur Estus-Flakons und Co., sondern auch eure Waffen. In dieser Hinsicht hat man es womöglich zu gut gemeint.

Was derzeit in jedem Fall noch verbessert werden muss, ist die Performance der PC-Version, die von mir getestet wurde. Gelegentlich ist die Framerate eingebrochen, was gerade bei einem Spiel wie Dark Souls 3 ärgerlich ist. Glücklicherweise habe ich dieses Problem „nur“ bei normalen Gegnern gehabt und nicht in Bosskämpfen. Dennoch ist es nervig, wenn man gerade mit drei Gegnern im Kampf ist und dank Einbruch der FPS plötzlich einen Drittel Lebensbalken weniger hat.

Dafür hat sich bei mir die anfängliche Absturzproblematik inzwischen gänzlich erledigt. Der Titel läuft seit einem Patch ohne jeglichen Absturz. Man verliert zwar nach einem solchen keinen Fortschritt, ärgerlich waren die häufigen Crashs allerdings trotzdem. Vor dem Patch ist mein Spiel stellenweise sogar direkt nach dem Start wieder abgeschmiert, was nicht sonderlich unterhaltsam war.

Dark Souls 3 Boss

Ranking?

Vielleicht fragt ihr euch nun, wie es eigentlich mit einem Ranking aussieht. Was ist der Höhepunkt der Serie, welches der Tiefpunkt? Welches Game suckt am meisten, welches ist einfach nur derb geil? Wer ist der klare Gewinner im Vergleich, wer wird als Letzter von den Hunden gebissen? Niemand! So schlicht ist die Antwort zumindest für mich. Ich möchte nicht darauf rumreiten, was welcher Teil nun besser gemacht hat und was nicht. Ich mag auch nicht darüber urteilen, welches Spiel nun zu wenig Leuchtfeuer haben mag und welches zu viele. Alle drei Spiele sind gut und jedes ist anders.

Unter den Dark Souls-Veteranen wird es wohl ohnehin auf ewig heiße Diskussionen darüber geben, welches den nur der beste Teil ist und welcher der letzten Platz belegt. Zu dieser Gruppierung gehöre ich allerdings nicht. Ich finde es nicht verwerflich, wenn eine Reihe wie Dark Souls versucht einsteigerfreundlicher zu sein und hier und dort zugänglicher wird. Warum sollten mich zu viele Leuchtfeuer aufregen? Wer meint er findet die doof, muss sie ja nicht entzünden. Darüber hinaus gibt es zudem wieder New Game+, New Game++ und Co. Ohne Frage ist Dark Souls 3 der einsteigerfreundlichste Teil der Reihe. Man sollte sich allerdings keinen Illusionen hingeben, was den Schwierigkeitsgrad betrifft.

Nur weil manches besser beschrieben ist, mehr Leuchtfeuer vorhanden sind und man Mitspieler beschwören darf, ist Dark Souls 3 kein Spaziergang. Mancher Veteran schimpft zwar immer wieder über den viel zu einfachen dritten Teil, aber ganz so simpel sollte man die Sache dann doch nicht betrachten. Man darf dabei nicht vergessen, dass das nur ein kleiner Teil der Spieler ist. Ein Teil, der sich besonders gut mit dem Spiel auskennt, die Mechanik besonders gut zu nutzen weiß und bereits viel Zeit mit der Franchise verbracht hat. Diese Elite gibt es auch anderswo und es ist nicht außergewöhnlich, wenn diese ein Spiel mit etwas anderen Augen sieht. Der Durchschnittspieler wird allerdings nicht in 12 Stunden durch das Game rennen.

Ich betrachte Dark Souls am liebsten als etwas großes Ganzes. Jeder Teil hat seine Stärken und jeder Teil hat seine Schwächen. Mit dem dritten Teil ist Dark Souls nun Geschichte. Ich sehe diese Tatsache mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits bin ich dankbar, für drei tolle Spiele und froh über die noch kommenden Dark Souls 3 DLCs. Andererseits bin ich aber auch neugierig, was From Software nun macht. Man sollte nicht vergessen, dass das Entwicklerstudio auch andere Spiele als die Souls-Games entwickelt hat. Dark Souls war eine fantastische Reise und irgendwie bin ich auch froh, dass man es nun dabei belässt. In der heutigen Zeit werden Marken gar zu oft einfach nur ausgeschlachtet. Natürlich würde es mich freuen, wenn es irgendwann doch ein Dark Souls 4 gibt. Aber so ein Ende hat auch seine guten Seiten.

Dark Souls 3 zeigt ohnehin hier und dort Abnutzungserscheinungen, die die Fans mehr oder weniger stark ärgern. Würde ein vierter Teil in dieser Form überhaupt noch funktionieren? Dezente Änderungen im Detail reichen früher oder später nicht mehr aus. Drei sich so sehr ähnelnde Spiele haben lediglich deshalb funktioniert, weil die Spiele so wie sie sind, wirklich gut sind. Sie machen sehr vieles richtig, weshalb es nie nötig war, sie gänzlich umzukrempeln. Irgendwann werden die Rufe nach Innovation allerdings lauter. Innovation ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Nicht immer wird sie gut aufgenommen. Gerade für eine Reihe wie die Souls-Reihe ist ein Ende daher gar nicht die schlechteste Wahl.

Das perfekte Souls-Spiel wäre meiner Meinung nach ein Mix aller Spiele. Dark Souls 3 gelingt es allerdings gut, viele Stärken der Vorgänger aufzugreifen und eine Prise Neuerungen zuzufügen.

Dark Souls 3 Untotensiedlung

Mein Fazit:

Da ist es also – Dark Souls 3. Solls das wirklich gewesen sein? Irgendwie schade, denn ich hatte und habe verdammt viel Spaß mit dem dritten Teil der Reihe. Schwer vorstellbar, dass nun das Ende einer langen, schweren und herausfordernden Reise erreicht ist. Über die einzelnen Spiele hinweg, hat From Software die Reihe zwar dezent aber passend weiterentwickelt und manchen Schnitzer ausgebügelt. Jeder Titel hat seine Stärken und Schwächen – Spaß haben sie allerdings alle gemacht. Die Reihe wird so manchen Fan wohl noch sehr lange beschäftigen. Der Suchtfaktor ist auch bei Dark Souls 3 enorm hoch.

From Software verwöhnt uns noch einmal mit einigen hervorragend gestalteten Bossen und einer beeindruckenden Spielwelt. Leider gibt es dieses Mal „nur“ 19 Bosse. Auch in Sachen Tiefen wäre definitiv mehr möglich gewesen – vor allem wenn man sieht, was die Vorgänger da teilweise zu bieten hatten. Nichtsdestotrotz macht Dark Souls 3 auch vieles richtig. Der Titel kommt Neueinsteigern entgegen, ohne das Spiel dabei zu sehr zu vereinfachen. Sicher werdet ihr häufiger von den Veteranen hören, wie simpel doch nun alles ist. Ich kann euch allerdings versichern, dass trotz allen Vereinfachungen noch genug Gelegenheitsspieler dran scheitern werden und das Ding kein Spaziergang ist. Außer man ruft sich permanent Mitspieler und lässt die rackern. Die Zockerehre der meisten Spieler wird ein solches Vorgehen aber sicher nicht erlauben. Wer die Dinge selbst angehen möchte, wird auf jeden Fall wieder gut gefordert. Dazu kommt natürlich auch wieder der PvP-Aspekt, bei dem man sich über brauchbare Builds Gedanken machen muss.

Dark Souls 3 ist ein guter Abschluss. Natürlich gibt es hier und dort ein wenig Grund zu meckern. Wir reden hier aber von Kritik auf hohem Niveau.  Freilich hat man viel Recycling betrieben, Neuerungen nur im Detail hinzugefügt und die Performance ist noch nicht perfekt. Aber man darf dabei nicht vergessen, wie gut die Reihe seit jeher ist. Dark Souls war schon immer ein gutes Spiel und es gibt gar keinen Grund, es gänzlich umzukrempeln. Sicher könnte man nicht ewig so weitermachen – wird man allerdings auch nicht. Dark Souls 3 schließt die Reihe ab und From Software widmet sich einer neuen Marke.

Für viele ist das größte Problem wohl die Orientierung an Bloodborne. Dark Souls 3 ist deutlich weniger träge, als seine Vorgänger. Hier und da hat sich From Software an Bloodborne-Elementen bedient. Mir persönlich gefällt dieses etwas schnellere Gameplay sehr gut, da es meinen Vorlieben mehr entgegenkommt, als die beiden Vorgänger. Dark Souls 3 ist trotz einiger Bloodborne-Anleihen unverkennbar ein Dark Souls. Davon abgesehen lässt es dem Spieler genug Möglichkeiten, das Abenteuer nach eigenen Vorlieben zu bestreiten. Egal ob Magier, sehr offensiv, stark auf Blocken bedacht oder auch ein Mix verschiedener Dinge – man hat die Qual der Wahl. Es wirkt fast schon ein wenig ironisch, wie sich stellenweise einerseits über mangelnden Fortschritt beklagt wird und anderseits die wenigen Neuerungen verhöhnt werden. Für mich ist Dark Souls 3 so wie es ist gut. Praise From Software! Praise the sun!

Getestet wurde die PC-Version.

Vielen Dank an Bandai Namco, für die freundliche Bereitstellung eines Download-Codes.

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