Total War: Warhammer

Total War: Warhammer

Entwickler:         Creative Assembly
Publisher:          Koch Media
Genre:              Strategie
Plattformen:        PC
Preis:              ca. 59,99 Euro
Offizielle Website: https://www.totalwar.com/product/total-war-warhammer

Verschmelzung zweier Größen

Armeen stehen sich gegenüber, klirrende Waffen treffen aufeinander, Schlachtrufe hallen durch die Luft und verfeindete Rassen führen Krieg. Warhammer bietet schon seit Jahrzehnten Fantasykost vom Allerfeinsten. Egal ob High Fantasy, Sciene-Fiction, Tabletop, Pen-&-Paper oder Videospiele – Games Workshop hat über die Jahre eine gigantische Marke geschaffen. Mit Total War: Warhammer geht es nun einmal mehr in den High Fantasy-Bereich.

Die Alte Welt wird von Kriegen zerrüttet. Vampirfürsten, Grünhäute, Menschen und Zwerge stehen sich auf dem Schlachtfeld gegenüber. Als Spieler dürft ihr einen von acht Kriegsherren wählen und in eine individuelle Missionskampagne führen. Je nachdem für wen ihr euch entscheidet, stehen euch in den Schlachten andere Charaktere und Einheiten zur Verfügung.

Gekämpft wird dabei in Echtzeit-Schlachten. Kein Wunder – Warhammer trifft in diesem Spiel nämlich auf das ausgesprochen beliebte Total War. Für Total War ist es der erste Ausflug ins Fantasy-Genre. Dabei kann ich eines gleich vornweg nehmen: Jungfernschlacht geglückt! Auch wenn es dieses Mal keinen historischen Hintergrund aus der Weltgeschichte gibt, dürft ihr euch auf epische Schlachten und eine interessante Lore freuen. Die Warhammer-Franchise liefert nämlich genug guten Stoff, um Strategie-Fans langfristig bei Laune zu halten.

Die typischen Schlachten aus Total War und das Fantasy-Universeum harmonieren ausgesprochen gut. Als hätte sich dort zusammengefügt, was ohnehin zusammengehört. Für Total War bedeutet der Fantasy-Ausflug frischen Wind und die Warhammer-Kriege hätte man wohl nicht passender inszenieren können. Die Einheiten basieren auf der Tabletop-Variante und sind ihren Vorbildern liebevoll nachempfunden. Es ist fast schon schade, dass man aufgrund der oftmals weit entfernten Kamera davon meist nicht viel sieht. Für mich ist Total War: Warhammer eines der besten Warhammer-Spiele überhaupt. In Sachen Strategie kommt da nur noch Dawn of War mit. Dawn of War ist allerdings Warhammer 40.000 und spielt daher in der Zukunft.

Natürlich sind die Echtzeit-Schlachten nur ein Teil des Spiels. Bei einem waschechtem Total War darf die rundenbasierte Kampagnenkarte natürlich nicht fehlen. Die vier spielbaren Völker sorgen dabei für jede Menge Abwechslung. Das Spielgefühl ändert sich zudem mit der Rasse stark. Die Orks mögen es aggressiv und stehen überhaupt nicht darauf, wenn es nicht ständig rundgeht. Bei den Menschen darf es gern ruhiger und auch diplomatischer zugehen. Sie versuchen das Imperium zu einen, was aber nicht zwangsläufig nur Blutvergießen bedeuten muss. Einige Orte können in Total War: Warhammer sogar überhaupt nicht via Kampf eingenommen werden. In diesen Fällen ist diplomatisches Geschick gefragt.

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Optimierungen zugunsten des Spielerlebnisses

Fans von Total War werden schnell einige Veränderungen auffallen – nicht nur die nicht per Kampf einnehmbaren Orte. Entwickler Creative Assembly hat sich nicht einfach auf bereits verdienten Lorbeeren ausgeruht, sondern sich ernsthaft Gedanken über das Spiel gemacht und einige Änderungen vorgenommen und Optimierungen rausgekitzelt. Auffällig ist bereits die Tatsache, dass das Spiel auch ohne ein halbes Dutzend Patches vernünftig läuft. Es gab selten einen Total War-Launch, der so reibungslos über die Bühne gegangen ist.

Kennern wird zudem rasch eine Änderung bei den Belagerungsschlachten auffallen. In älteren Serienablegern wurden solche um die ganze Stadt herum geführt. In Total War: Warhammer beschränken sich diese Gefechte auf einen einzelnen Mauerabschnitt. Damit kommt man der KI ein großes Stück entgegen. Da man sich nun auf einen Spot konzentriert, agiert die KI in den Belagerungen deutlich sinnvoller. Vorbei die Zeiten, in denen die Bezeichnung KD (Künstliche Dummheit) besser gepasst hätte. Weniger positiv ist dafür die Tatsache, dass nun viele Infanterieeinheiten Leitern anbringen können – die nicht mehr gebaut werden, sondern scheinbar wie von Zauberhand auftauchen.

Die KI konnte generell überzeugen. Hier und dort gäbe es nach wie vor noch Luft nach oben. Vergleicht man allerdings mit den Vorgängern der Strategiespiel-Reihe, hat sich hier einiges zum positiven bewegt. Zeitweise agiert die KI fast schon zu gut.

Darüber hinaus haben die Entwickler das Spiel in einigen Bereichen deutlich schlanker gestaltet. Fans werden dieses und jenes womöglich vermissen. Dafür haben Einsteiger einen einfacheren Zugang zum Spiel. Nahrungsversorgung ist kein Thema mehr und die Provinz-Einkommen wurden stark vereinfacht. Auch Luxusgüter sind kaum noch ein Thema. Für manchen Anhänger der Serie mag das Endergebnis zu abgespeckt sein. Letztlich machen die vier sehr unterschiedlichen Rassen die Änderungen allerdings wieder wett.

Darüber hinaus bietet das Fantasy-Setting im Gegenzug einige neue Aspekte. So gibt es etwa Riesen, Greifen und andere mächtige Kreaturen aus dem Warhammer-Universum. In einem historischen Setting waren derlei Dinge bisher natürlich nicht denkbar. Via Greif könnt ihr etwa aus der Luft heraus wichtige Stellungen vom Feind attackieren und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Unterm Strich ist es den Entwicklern gelungen, das Spiel auf der einen Seite stark zu verschlanken und es auf der anderen Seite durch neue Aspekte dennoch auch für Fans der Reihe interessant zu gestalten. Dieser Spagat hätte leicht missglücken können. Die Entwickler haben allerdings gezeigt, dass sie ihr Handwerk verstehen. Nicht umsonst ist Total War eine der beliebtesten Strategiespiel-Marken.

Egal ob ihr erst mit Total War: Warhammer auf die Total War-Reihe aufmerksam werdet, oder alteingesessener Fan seit – ihr könnt euch auf Dutzende oder gar Hunderte Stunden Spielspaß freuen. Dafür sorgen nicht zuletzt auch die Mods, von denen es schon jetzt Hunderte gibt. Die Community ist in dieser Hinsicht ausgesprochen fleißig. Egal ob eine andere Kameraansicht, zusätzliche Skillpunkte oder Mods die an der KI schrauben – es dürfte kaum ein Wunsch offenbleiben.

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Kleine Wermutstropfen

Obwohl Total War: Warhammer fast alles richtig macht, gibt es hier und dort doch ein paar kleine Wermutstropfen. So ist die Anzahl der Rassen derzeit noch sehr überschaubar. So mancher wird sich darüber ärgern, dass es die Chaoskrieger nur via DLC gibt. Vorbesteller und frühe Käufer haben den DLC zwar umsonst erhalten, trotzdem wäre es schöner gewesen, wenn die doch sehr wichtige Fraktion von Anfang an im Hauptspiel enthalten gewesen wäre. Das Vorgehen bei den Chaoskriegern hat bei Fans für viel Unverständnis und Unmut gesorgt, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Eine Rasse ist nicht unbedingt ein geeigneter Vorbestellerbonus. Wenn schon Boni, dann lieber Skins, ein älteres Spiel der Total War-Reihe, den Soundtrack oder andere Spielereien.

Nach Release darf man nun gespannt sein, was im Laufe der Zeit noch kommt. Die Entwickler hatten bereits im Vorfeld weitere kostenlose und kostenpflichtige Inhalte angekündigt. Darunter soll sich auch mindestens eine kostenlose Rasse befinden. Was genau kommen wird, ist derzeit aber unklar. Es gibt keinen DLC-Fahrplan, der Details beinhalten würde. Ich persönlich würde Elfen begrüßen. Sicher ist hingegen, dass Total War: Warhammer der Auftakt zu einer Trilogie ist. Trotz kleiner Schwächen, ein sehr gelungener Auftakt, der neugierig macht.

Was ich schade finde, sind die Einschränkungen bei den Mods. Natürlich sind die nicht wirklich überraschend. Games Workshop hält schon immer die Hände über Warhammer und achtet penibel darauf, was mit der Franchise passiert und was eben nicht. Trotzdem hätte Total War: Warhammer ein tolles Grundgerüst abgegeben, um beliebte und bekannte Fantasy-Franchises auf das Schlachtfeld zu schicken. Es wäre schön gewesen, wenn man in dieser Hinsicht für Total War eine Ausnahme gemacht hätte.

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Mein Fazit:

Total War: Warhammer macht hammermäßig viel Spaß. Fans und Neulinge können sich auf Dutzende bis Hunderte Stunden Spielspaß einstellen. Die Verschmelzung von Total War und Warhammer ist den Entwicklern erstaunlich gut gelungen. Warhammer hätte man kaum besser und detailgetreuer inszenieren können und Total War tut der frische Wind gut. Erstmals verzichtet Creative Assembly auf ein historisches Setting der Weltgeschichte. Historisch wird´s letztlich aber trotzdem – es geht in die Alte Welt von Warhammer.

Total War: Warhammer bietet High Fantasy Strategie vom Allerfeinstem. Obwohl ihr es dieses Mal mit Fantasy zu tun bekommt, dürft ihr euch auf eine ansprechende Lore und interessante Völker freuen. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass Total War selten so vielschichtige und breitgefächerte Völker geboten hat. Es gibt zwar „nur“ vier Rassen, diese bieten aber alle sehr unterschiedliche Kampagnen. Auch in Sachen Spielgefühl ändert sich einiges. Die Grünhäute mögen es beispielsweise barbarisch und blutrünstig, während es bei den Menschen gern diplomatischer zugehen darf.

Fans von Total War werden möglicherweise enttäuscht sein, weil die Entwickler einige Dinge deutlich vereinfacht haben und alles insgesamt ein wenig schlanker geworden ist. Letztlich machen es die durchaus sinnvollen Änderungen und Neuerungen aber wett. Diese versprechen zudem auch für alte Hasen ein frisches Lüftchen. Unterm Strich überwiegen die positiven Aspekte deutlich. Neueinsteiger müssen sich über derlei Dinge ohnehin keine Gedanken machen. Wer erstmals mit der Franchise in Berührung kommt, darf sich über den einfachsten Einstieg seit Langem freuen. Obwohl man Neulingen die Hand reicht, dürfen sich Kenner über ein nach wie vor sehr komplexes und ansprechendes Spiel freuen. Hammer, Hammer, Hammer!

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