Entwickler: Marvelous Publisher: XSEED Games, Marvelous USA Genre: RPG, Strategie Plattformen: PC Preis: ca. 22,99 Euro Offizielle Website: http://www.littlekingsstory.com/
Königliches Abenteuer …
Nachdem Little King’s Story bereits für Wii und PlayStation Vita erschienen ist, erobert das königliche Abenteuer nun auch den PC. Seit einigen Wochen ist der Titel bei Steam zu haben. Es handelt sich um einen Mix aus Rollenspiel und Strategie. Während andere Genrevertreter teilweise eher schwere Kost sind, ist Little King’s Story für Groß und Klein geeignet. Obwohl ich inzwischen 30 Jahre jung bin, hat mich das Spiel sofort mit seinem Charme verzaubert. Dieser hat mich ein wenig an PoPoLo Crois erinnert.
Da der Titel in Sachen Anspruch eher gemäßigt ist, eignet er sich hervorragend für jüngere Spieler. Fordern sollte er allerdings – zumindest in einem gewissen Maße – auch ältere Generationen. Obwohl der Titel nicht übermäßig schwer ist, habe ich bei einigen Bosskämpfen den Kürzeren gezogen und bin auch darüber hinaus gelegentlich in Bedrängnis geraten.
Doch worum geht es bei Little King’s Story überhaupt? Als Spieler verschlägt es euch in einen mysteriösen Wald, der das geheimnisvolle Königreich Alpoko beheimatet. Ihr findet eine magische Krone, die euch zum König macht. Leider ist euer Königreich ziemlich verarmt und schwach besiedelt.
Daher brecht ihr zu jeder Menge großer und kleiner Abenteuer auf, während denen ihr Gegner bezwingen müsst und Schätze bergt. Allein könnt ihr nicht viel anrichten, weshalb ihr stets einige Dorfbewohner an eurer Seite haben solltet und müsst. Ihr gebt die Anweisungen, während eure Untertanen für euch rackern müssen. Mit den dadurch hereinkommenden Schätzen baut ihr Stück für Stück euer kleines Königreich aus. So könnt ihr beispielsweise Arbeitshäuschen errichten lassen, dank denen eure Einwohner Berufe erlernen können. So kommt ihr dann etwa an Handwerker, die Dinge wie Treppen und Brücken bauen können oder Soldaten, die im Kampf deutlich effektiver als Bauern sind. Darüber hinaus erweitert ihr die Grenzen eures Königreichs mit der Zeit und gewinnt dadurch natürlich auch neuen Bauplatz.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, über die letzten Abende verteilt einige Stunden in Little King’s Story zu lassen. Der Titel spielt sich ziemlich entspannt, erfordert aber dennoch meine Aufmerksamkeit. Gelegentlich gibt es in Form von liebevoll gestalteten Zwischensequenzen und Bosskämpfen kleine Highlights. Es gibt mit Sicherheit aufregendere Spiele. Trotzdem habe ich jede Minute in Little King’s Story genossen.
… weniger königliche Kinderkrankheiten
Leider wird der Spielspaß derzeit noch von einigen Kinderkrankheiten getrübt. Die Portierung für den PC verdient mit Sicherheit keinen Preis für die gelungenste Portierung des Jahres. Die Steuerung ist nicht gerade optimal. Am Anfang habe ich eher rumgefummelt, als routiniert das Spiel gesteuert. Hier darf und sollte sich noch etwas tun. Wirklich schlimm finde ich die verkorkste Steuerung allerdings nicht, da man sich selbst daran mit der Zeit gewöhnt. Unabhängig davon könnt ihr natürlich auch einfach zum Controller greifen, wenn ihr einen solchen besitzt. Damit lässt sich das Steuerungs-Problem umgehen.
Wesentlich frustrierender ist der Soundbug. Das Spiel hat einen eigentlich wunderschönen Soundtrack, der auf klassischer Musik ausbaut. Ich würde ihn lieben – wenn man ihn im Spiel genießen könnte. Leider bricht der Soundtrack immer wieder ab, oder es kommt zu regelmäßigen Pausen, was sich definitiv nicht gut anhört. Von daher habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, den Sound vom Spiel zu deaktivieren, da dieser im aktuellen Zustand den Spielspaß ruiniert. Auch darüber hinaus gibt es hier und dort noch ein paar technische Ärgernisse.
Glücklicherweise haben die Entwickler bereits einen Patch in Arbeit, der die bestehenden Probleme ausmerzen soll. Bisher ist dieser allerdings nicht verfügbar. Ich hoffe, der bessert bei Steuerung und Sound nach. Sieht man nämlich von den technischen Macken ab, ist Little King’s Story ein zauberhaftes Spiel. Noch zauberhafter wäre es, wenn man es mit eingeschaltetem Ton genießen könnte und es besser portiert wäre.
Mein Fazit:
Little King’s Story mag inzwischen ein paar Jahre auf dem Buckel haben, aber das Spiel ist so charmant wie eh und je. Auch Jahre nach der Erstveröffentlichung ist es für den PC-Port nicht zu spät. Das königliche Abenteuer weiß große und kleine Herrscher zu verzaubern. Leider wird es aktuell noch von einigen Macken entzaubert. Der eigentlich fantastische Soundtrack ist im Moment nicht genießbar, da er immer wieder unterbricht oder gänzlich verstummt. Auch die Steuerung ist nicht sonderlich gelungen. Dank Controllersupport lässt sich die jedoch umgehen. Ein Patch lässt derzeit noch auf sich warten, befindet sich allerdings laut offizieller Aussage in Arbeit.
Wer sich von den kleinen Macken nicht stören lässt und gegebenenfalls den Ton einfach abschaltet, bekommt ein bezauberndes Abenteuer für einige unterhaltsame Abende. Alle anderen warten auf das hoffentlich rasch kommende Update und schlagen dann zu. Die Portierung lässt zwar sehr zu wünschen übrig, aber das Spiel ist ansonsten ein kleines Juwel. Hoffentlich wird es bald auch auf dem PC ein geschliffenes Juwel.