Landwirtschafts-Simulator 17

Landwirtschafts-Simulator 17

Entwickler:         GIANTS Software
Publisher:          astragon Entertainment 
Genre:              Simulation
Plattformen:        PC, PS4, Xbox One
Preis:              ca. 34,99 Euro 
Offizielle Website: https://www.farming-simulator.com

Landleben für die ganze Familie

Seit einer Weile zocke ich fröhlich den Landwirtschafts-Simulator 17. Meist habe ich dabei aber schnell Gesellschaft. Sobald ich bei Tag in einer ruhigen Minute die Simulation starte und der Sound eines Traktors durch das Wohnzimmer hallt, gesellen sich die Kids um mich herum und sehen mir zu. Dabei kommt aus Richtung meines älteren Sohnes ständig etwas wie „Cool!“ „Mähdrescher sind voll geil.“ und „Boah!“.

Dabei stellt sich vielen die Frage, wer interessiert sich eigentlich dafür? Nun irgendwer muss es ja – denn die Franchise ist inzwischen ein echter Kassenschlager. Ein interessanter Fun Fact: bei Steam ist das Spiel aktuell sogar in der Statistik deutlich vorm aktuellen Call of Duty zu finden. Wer mir nicht glaubt, kann sich davon gern selbst überzeugen. Ein wenig ist es also wie mit Bauer sucht Frau. Keiner will Zuschauer oder gar Fan sein – die Einschaltquoten sprechen aber durchaus für das Format. Landwirte sind – ob nun charmant oder einsam – der Hit.

Während mich die TV-Serie so gar nicht interessiert, da ich überhaupt kein TV-Programm habe und nur Streamingdienste nutze, ist der Landwirtschafts-Simulator 17 bei mir total angesagt. So sehr ich mich im Blockbusterherbst über Gears of War 4, Forza Horizon 3 und Co. gefreut habe … das Landleben möchte ich trotzdem nicht missen. Es ist einfach nur entspannend, wenn man am Abend noch eine gemütliche Runde auf dem Feld drehen kann und dabei die Ernte einholt.

Praktischerweise bietet das Spiel drei Schwierigkeitststufen, weshalb man es tatsächlich sehr entspannt haben kann. Einfach ist nützlich, wenn man es lässig mag oder Neueinsteiger ist. Darüber hinaus kann man sich auch für normal und schwer entscheiden. Auf schwer ist der Landwirtschafts-Simulator 17 deutlich knackiger, als in einfach. Dank dieser Möglichkeiten kann so jeder in den Genuss des virtuellen Landlebens kommen. Man muss die Reihe nicht kennen, um sich im Spiel zurechtzufinden.

Dafür sorgen auch ein paar optionale Tutorials, die man über das Hauptmenü starten kann. Wer darauf keine Lust hat, kann sich trotzdem direkt ins Spiel stürzen. Dort kann man dann nämlich, wenn man mag, eine Tour starten, damit man die Grundlagen erlernt. Eine Linie, die sich durch das gesamte Spiel zieht. Auch bei den Mods gibt es nämlich einen Punkt „Mods für Dummies“. Entwickler Giants Software hat das Spiel in jeglicher Hinsicht so gestaltet, dass sowohl alte Hasen als auch komplette Neueinsteiger ihren Spaß haben und sich zurechtfinden. Für junge und unerfahrene Spieler ein großes Plus.

An dieser Stelle muss ich auch die tolle Retail-Version loben, die mich an die gute alte Zeit erinnert. Wer sich das Spiel im Laden holt, bekommt ein sehr ausführliches Handbuch dazu. Außerdem eine sehr liebevoll gestaltete Verpackung, ein Poster und ein kleines Heftchen zu den Mods. Genau so stelle ich mir eine Retail-Version vor. Leider hat man inzwischen viel zu selten nur noch eine sehr schmale Hülle ohne jegliche Anleitung und Disc. Stattdessen liegt eine Karte mit Code für Steam bei. In diesem Fall wird das Spiel hingegen gar nicht via Steam aktiviert, sondern nur über einen Code freigeschaltet. Installiert wird von Disc aus. Tolle Sache!

Dank der vielen Hilfen und verschieden Schwierigkeitsgrade eignet sich das Game zudem hervorragend für alle möglichen Spieler. Egal ob Neuling, noch jung oder alter Hase. Jeder kann mit dem Landwirtschafts-Simulator 17 Spaß haben. Egal ob ihr die Simulation eher spaßig angehen wollt und mit eurem Traktor andere Fahrzeuge umherschiebt, oder wirklich Bock auf eine Simulation habt – die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch Sessions mit dem Nachwuchs steht Nichts im Wege, da das Spiel familienfreundlich ist und auf einfach auch den allerkleinsten Hobbybauern viel Freude bereitet. Obwohl ich selbst mit meiner Familie sehr ländlich lebe und uns Traktoren und andere Fahrzeuge aus der Landwirtschaft nicht fremd sind, kommt der Titel richtig gut bei meinen Kids an. Selbst die Tochter ist total angetan.

Natürlich dürft ihr im Gegenzug keine knallharte Simulation erwarten. Wäre der Titel höchst anspruchsvoll und bis ins letzte Detail realistisch, würden ihn nicht so viele Spieler als entspannenden Ausgleich zocken. Wenn ihr es darauf anlegt, könnt ihr sogar ziemlich viel Mist mit dem Spiel bauen. Dennoch ist das Spiel durchaus fordernd, wenn ihr den höchsten Schwierigkeitsgrad wählt.

Wer sich auf den Titel einlässt, darf Felder düngen, abernten, die Saat ausbringen, Tiere mästen, Helfer anstellen und natürlich auch die Erzeugnisse zu Geld machen. Dieses benötigt ihr, um neue Maschinen anzuschaffen und euren Hof zu erweitern. Dabei helfen zudem Kredite. Ein Feld ist freilich nicht in zwei Minuten abgeerntet. Bahn für Bahn fahrt ihr eure Felder ab, leert zwischendrin euren Mähdrescher und fahrt dann gemütlich mit dem Anhänger euren Ertrag zum Silo oder ihr verkauft ihn. Dabei müsst ihr auch Faktoren wie das Wetter im Blick haben. Da euer landwirtschaftlicher Betrieb mit der Zeit verdammt groß wird, könnt ihr euch – gegen Bezahlung versteht sich – Helfer engagieren. Ein solcher bedient zum Beispiel einen Mähdrescher und erntet, bis das Fahrzeug voll ist.

Landwirtschafts-Simulator 17 Screenshot 04

Mod-Support, Mehrspieler und Änderungen im Detail

Wer die Vorgänger vom Landwirtschafts-Simulator 17 schon kennt, sollte keine bahnbrechenden Neuerungen erwarten. Das Grundgerüst ist noch immer gleich. Dafür hat man hier und dort ein wenig erweitert und zum Beispiel neue Marken und Fahrzeuge integriert. Auch in Sachen Vielfalt bei den Anbaumöglichkeiten und Tieren gibt es ein paar Neuzugänge wie Schweine, Sojabohnen und Sonnenblumen. Dazu kommen einige Verbesserungen wie komplexere Vorgänge bei der Düngung und eine leicht aufpolierte Grafik. Die Anschaffung lohnt sich also nicht nur für Neulinge.

Am Spielprinzip selbst gibt es meiner Meinung nach ohnehin nicht viel zu ändern. Die Idee mag inzwischen einige Jahre auf dem Buckel haben und das Prinzip ist immer wieder das Gleiche … trotzdem macht die Reihe nach wie vor sehr viel Spaß. Natürlich muss man die Art des Spiels auch mit dem neuesten Ableger mögen, wenn man damit wirklich Spaß haben möchte. Aber der Erfolg kommt nicht von ungefähr, sondern er ist verdient und nachvollziehbar. Viele mögen die Reihe für Trash halten, aber dieser Ruf wird ihr absolut nicht gerecht. Man muss die Games nicht mögen, aber sie haben ihre Daseinsberechtigung.

Traktoren, Mähdrescher, Häcksler und Co. begeistern in der Regel schon die Allerkleinsten. Sieht man so ein Gefährt in natura, sind diese ja auch ziemlich beeindruckend. Genau da liegt wohl auch einer der Gründe für den Erfolg der Reihe. Es ist nach wie vor einfach cool, wenn man Mal selbst so einen gigantischen Mähdrescher über ein Feld bewegen kann. Mit der Zeit kann man seinen landwirtschaftlichen Fuhrpark immens ausbauen, weshalb es nicht so schnell langweilig wird. Euer Betrieb wächst und wächst. Natürlich braucht es dafür auch ein wenig Geduld. So ein Feld ist nicht in zwei Minuten abgeerntet.

Mit an Bord sind außerdem wieder der Mehrspielermodus und Mod-Support. Schon jetzt gibt es einige Mods für das Spiel. Das tolle daran ist, dass das Spiel dabei unter die Arme greift.  Wer schon einmal ein Spiel mit Mod-Support hatte, kennt es vielleicht, wenn man zunächst ewig suchen muss, um überhaupt Mods zu finden. Alles, was nicht über den Steam Workshop läuft, kann nämlich potenziell ziemlich umständlich zu modden sein. Natürlich trifft dies längst nicht auf alle Spiele zu. Trotzdem fällt es so manchem schwer, die Spieler auf einfachem Wege und direkt zu Mods zu führen. Der Landwirtschafts-Simulator 17 ist da – wie man so schön sagt – idiotensicher. Der Mehrspielermodus ist klasse, wenn man mit ein paar Freunden zusammen das Landleben genießen mag.

Insgesamt gibt es nur wenig zu meckern. Die Steuerung ist mit Maus und Tastatur manchmal echt fummelig. Auffällig wird dies zum Beispiel dann, wenn ihr etwas an euer Fahrzeug anhängen möchtet. Die neue Transportmöglichkeit mit dem Zug ist meiner Meinung nach auch noch verbesserungswürdig, da im Moment nur mäßig brauchbar. Auch optisch ließe sich sicher noch die ein oder andere Schippe drauflegen. Nichtsdestotrotz hat man hier verglichen zum Vorgänger eine hübschere Grafik hingezaubert. Der Landwirtschafts-Simulator 17 mag kein perfektes Spiel sein, das waren die Vorgänger aber auch nicht. Fans werden trotzdem reichlich Freude damit haben und können wieder Hunderte Stunden auf dem Bauernhof verbringen. Mit oder ohne Freunden – Langzeitmotivation ist wieder vorhanden. Wer die Reihe noch nicht kennt und zunächst reinschnuppern mag, kann natürlich auch im nächsten Sale für ein paar Euro einen der Vorgänger aufgabeln und ausprobieren. So mancher Spotter wäre wohl positiv überrascht, wie viel Spaß die Reihe machen kann.

Landwirtschafts-Simulator 17 Screenshot 03

Mein Fazit:

Der Landwirtschafts-Simulator 17 war eine tolle Abwechslung im Blockbusterherbst 2016. Neben einer ganzen Reihe von Actionkrachern und Shootern, darf man hier eine ruhige Kugel schieben und ganz gemächlich Schweine mästen, Felder bestellen, die Ernte einholen und Erzeugnisse zu Geld machen. Mit wenigen km/h pflügt man virtuelle Felder und fährt die Ernte ein. Stück für Stück baut man so seinen Hof aus, wobei man auch zahlreiche Fahrzeuge anschaffen darf. Dieses Mal auch von neuen Marken wie Fendt, Massey Ferguson, Valtra und Challenger. Insgesamt dürft ihr euch auf über 250 Maschinen freuen.

Als Spieler stehen euch außerdem zwei Karten zur Verfügung, auf denen ihr euch nach Lust und Laune austoben könnt. Wer es lässig mag, startet einfach ein Spiel im einfachen Schwierigkeitsgrad, während schwer deutlich knackiger ist und Köpfchen verlangt. Am Ende kommt so jeder auf seine Kosten. Egal ob Groß, Klein, Dorfkind oder Städter – der Landwirtschafts-Simulator 17 rockt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ihr Neuling oder alter Hase seid. Für Anfänger gibt es einen leichten Schwierigkeitsgrad, Tutorials und eine Tour in der Karriere. Bereits erfahrene Landwirte dürfen sich hingegen über viele Änderungen im Detail und Verbesserungen freuen.

Natürlich hat die Reihe nach wie vor ihre Macken und ist keine knallharte Simulation. Muss sie aber auch nicht sein. Die Fans wissen, warum sie das Spiel lieben und an dieser Rezeptur braucht man meiner Meinung nach auch gar nichts ändern. Wer eine tiefgründige Simulation möchte, wird anderweitig fündig. Der Landwirtschafts-Simulator lebt schon immer auch davon, dass man mit ihm allerlei Unfug auf dem virtuellen Bauernhof treiben darf. Gnadenloser Realismus passt da nicht ins Konzept.

Wer es auf die Spitze treiben mag, holt sich ein paar Freunde in das Boot  den Traktor und tobt sich im Multiplayer aus. Auf Käufer warten dutzende – wenn nicht gar Hunderte – Stunden Spielspaß. Natürlich vorausgesetzt, dass ihr auf die Art Spiel steht. Wer bisher nicht viel für die Reihe übrig hatte, wird auch mit dem Landwirtschafts-Simulator 17 nicht glücklich. Fans hingegen schon. Und jetzt ab an die Mistgabel und rauf auf den Traktor!

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