Detroit: Become Human

Detroit: Become Human Vorschau – gamescom 2017

Störfaktoren? Nein, Danke!

Entwickler Quantic Dream werkelt derzeit an Detroit: Become Human. Das Adventure soll 2018 erscheinen und ihr solltet es auf eurem Radar haben. Sony hat mir freundlicherweise einen Fast Pass für das Spiel überlassen, sodass ich zum Android werden durfte. Kaum ein Spiel hat mich auf der diesjährigen gamescom so sehr in seinen Bann gezogen, wie Detroit. In der Demo wurde ich mit einer Geiselnahme konfrontiert. Ein anderer Android hat sich mit einem kleinen Mädchen auf das Dach eines Hauses zurückgezogen. Bewaffnet hält er die Einsatzkräfte vor Ort bei Atem.

Die Atmosphäre des Spiels ist unglaublich überzeugend. Unter anderem deshalb, weil der Titel auf ein klassisches HUD verzichtet. Gelegentlich gibt es dezente Hinweise, was zu tun ist. Lästige Störfaktoren bleiben aus. Dazu kommt eine gestochen scharfe Grafik. Die Gesichter sehen sehr gut aus und die Umgebung glänzt vor allem bei den Details. Das Wasser sieht sehr überzeugend aus und die Lichteffekte punkten.

Ermittlungsarbeit

Die Darstellung des Androiden ist ebenfalls ein großer Pluspunkt, da sie für den Spieler nachvollziehbar und logisch erscheint. So erfasst ihr zum Beispiel immer wieder Details, was gut dargestellt wird. Im Verlauf der Demo muss unter anderem ein Tatort untersucht werden. Schaut man sich in der Umgebung um, wird man auf Details aufmerksam, aus denen man Informationen ziehen kann. Schließlich kann man so das Geschehene rekonstruieren. Begeht man die Wohnung in der Demo, stößt man zudem immer wieder auf kleine, nicht immer sofort offensichtliche Details. Gleich zu Beginn lässt sich ein Familienfoto hochheben, in der Küche steht ein Topf, der überkocht. Daraus leitet man ab, dass die Familie essen wollte. Findet man diese Dinge, erhält man Informationen über den Fall, was wiederum den Erfolg erhöhen kann.

Kleinere und größere Entscheidungen sorgen für spielerische Freiheit. Manches scheint eher banal. So liegt beispielsweise ein Fisch neben einem Aquarium und es bleibt dem Spieler vorbehalten, ob er diesen sich selbst überlassen möchte, oder der Fisch wieder ins Wasser gesetzt werden soll. Es gibt allerdings auch Entscheidungen, die euch mehr abverlangen. Die Demo-Szene endet mit einem Showdown auf dem Dach des Hauses. Ihr müsst euch langsam dem Geiselnehmer nähern und ihn dabei durch ein Gespräch beschäftigen. Nun kommt zum Tragen, was zuvor an Informationen gesammelt wurde.

Als Spieler muss man dabei immer wieder Entscheidungen treffen. Ihr könnt versuchen einfühlsam zu bleiben, oder frei heraus Anschuldigungen ausstoßen. Dabei sollte aber stets bedacht werden, dass das Leben eines unschuldigen Kindes von euren Handlungen abhängt. Der Geiselnehmer steht direkt am Abgrund. Nur die Dauer eines Wimpernschlags würde genügen und das Mädchen stürzt in die Tiefe. Ist es richtig, nicht zu lügen und von der kurz zuvor gefundenen Waffe zu berichten? Ist es klug, den Helikopter per Handzeichen wegzubitten? Die Antwort gibt es erst, wenn die Geiselnahme auf die eine oder andere Weise beendet ist. Nach jeder Entscheidung während des Showdowns steigt oder sinkt die Aussicht auf Erfolg. Bei jedem Absinken schießt der Puls höher. Eine unglaubliche Atmosphäre.

Selbst habe ich die Situation zu einem hohen Preis im Sinne des Mädchens gelöst. Ich habe mich mit Bedacht bis kurz vor den Geiselnehmer gearbeitet und mich zu guter Letzt selbst geopfert. Der Geiselnehmer stürzte in die Tiefe, ich konnte gerade noch rechtzeitig das Mädchen an mich ziehen und mit dem eigenen Körper schützen. Dafür wurde Connor – einer von drei Protagonisten in Detroit: Become Human – von einer Kugel getroffen.

Wer Spiele mit Fokus auf Story mag, wird mit Detroit: Become Human wohl viel Freude haben. Der Titel wirkt sehr erwachsen und glaubhaft. Die Darstellung des Androiden hat mich positiv überrascht. Connor wirkt beinahe menschlich – aber eben nur beinahe. Quantic Dream ist es gelungen, ihn möglichst realistisch zu gestalten, dabei aber genug Züge zu lassen, die verdeutlichen, was er ist. Nachdem ich Detroit gespielt habe bedaure ich es nun noch mehr, dass ich keine PlayStation 4 habe. Eine Wahnsinns-Demo und ein Wahnsinns-Spiel. Der Titel wirkt erfrischend und nicht alltäglich. Diese Demo werde ich so schnell nicht vergessen.

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