Forza Motorsport 7 – Tipps für den Start

Forza Motorsport 7 Review

Entwickler:         Turn 10
Publisher:          Microsoft
Genre:              Rennspiel, Simcade
Plattformen:        Windows 10, Xbox One
Preis:              ca. 69,99 Euro 
Offizielle Website: https://forzamotorsport.net

Der Weg zum Hit

Wenn wir im Jahr 2017 über Rennspiele reden, kann eine Reihe nicht außen vorgelassen werden: Forza Motorsport. Mit dem siebten Teil der Serie geht es um die Poleposition in einem rasanten Herbst. Project Cars 2 fährt schon eine Weile vor dem Rennspielgiganten von Turn 10 her und Gran Turismo Sports läuft die Tage vom Band. Für Rennspielfans könnten die Zeiten nicht besser sein, doch wie sieht es für Forza-Fans aus? Diese Frage klären wir in unserem Forza Motorsport 7 Review.

Seit nun mehr als 12 Jahren dreht Forza Motorsport auf der Xbox seine Runden. Seit diesem Zeitpunkt war es eine Kampfansage für die Gran Turismo-Serie. Gran Turismo, mit der Reihe bin ich groß geworden. Gran Turismo 3 und 4 auf der PlayStation 2 waren für mich nicht nur der Inbegriff von Rennspielen, sondern auch lange Zeit meine eigene Referenz. So fand ich selber erst mit Forza Motorsport 3 den richtigen Einstieg in die Serie. Seitdem liegt der Dualshock unangerührt in der Ecke. Forza Motorsport zog mich vom ersten Augenblick an in seinen Bann. Das Sammeln einer schier endlosen Garage, dynamische Rennen gegen anspruchsvolle Gegner. Die Kombination aus kurzweiligen Rennen, Sammeln von Fahrzeugen und spaßigem Fahrverhalten ist das Erfolgsrezept von Forza Motorsport.

Mit den Jahren haben Microsoft und Turn 10 diese Grundformel ausgebaut. Mehr Strecken, mehr Fahrzeuge, die Einführung einer offenen Welt mit dem Ableger Forza Horizon. Drivatare auf der Xbox One, Nachtrennen und Wettereffekte. Forza wurde nicht nur größer, sondern die Größe für das Rennspielgenre. Man munkelt, dass selbst Gran Turismo zuletzt seinen Hut ziehen musste.

Mit jeder neuen Runde toppte Forza Motorsport die eigene Bestleistung, manchmal mehr, manchmal weniger. Forza Motorsport 4 war die Vollendendung des Rennspiels auf der Xbox 360. Forza Motorsport 5 brachte nicht nur den Sprung auf die neue Generation, sondern auch brillante Grafik, Drivatare, Fotomodus, herausragende Fahrzeugmodelle. Dafür gab es weniger Rennschlitten und Strecken, die Opfer des Generationswechsels. Mit Forza Motorsport 6 legte Turn 10 dann ordentlich nach. Rennen bei Nacht, Rennen bei Regen, mehr Strecken, mehr Fahrzeuge, mehr Gegner, einfach mehr. Auf der Piste ging die Lutzi ab und man dachte, es gehe nicht mehr besser. Dann kam Forza Horizon 3 und Mensch, es ging doch noch besser.

Es wäre also nur gerecht zu sagen, dass meine Erwartungen an Forza Motorsport 7 hoch waren. Entsprechend groß war aber auch die Vorfreude. Denn ihr wisst ja, es ist Forza und was kann schon schiefgehen?

Forza Motorsport 7 Kamerawinkel

Üppiger Umfang

Fangen wir mit den Fakten an. Forza Motorsport 7 bietet euch über 700 Fahrzeuge verschiedener Klassen. Von Renntrucks, über Formel-E, Rallyekarossen, Familienschlitten und Supersportwagen. Hier ist echt (fast) alles vertreten. Reichlich Auslauf erhalten die vielen Boliden auf den 35 Strecken in ihren zahlreichen Variationen. Das ist zwar weniger als bei Project Cars 2, doch noch immer beachtlich und hey, Maple Valley ist wieder zurück!

Dass man auf die Auswahl stolz ist, zeigt sich im neuen Karriere Modus deutlich. Im Rennen um den Driver’s Cup geht man neue Wege. Zum einem ist die Karriere in sechs Cups unterteilt. Jeder von ihnen bietet unterschiedliche Renndisziplinen. NASCAR, Muscle, Supersportwagen, historische Flitzer, hier ist einfach alles dabei. Abgerundet wird das durch die Homogenisierung. Ein neuer Weg, der seine Vor- und Nachteile hat. Ihr werdet mit einem B499 Fahrzeuge nicht mehr gegen B410 Kontrahenten antreten. Die Spieler werden nicht nur auf eine Fahrzeugklasse, sondern auch auf eine Fahrzeugstufe eingeengt. Das trifft sowohl auf den Singleplayer als auch – was viel wichtiger ist – auf den Mehrspieler zu. Die Rennen im Multiplayer werden dadurch fairer.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Vorbei sind die Zeiten, in denen ihr in einem VW Golf einen 450 PS Motor steckt und damit Rennen um Rennen fahrt. Ihr werdet viel öfters in viel mehr Karossen sitzen und wer sich darauf einlässt, wird auch daran Gefallen finden. Das bedeutet allerdings auch, ihr benötigt viel mehr unterschiedliche Karossen. Schließt ihr einen Cup ab, geht es zum Nächsten. Es braucht immer ein paar Meisterschaften innerhalb des Cups um ihn zu vollenden. Für die Beendigung eines Cups gibt es ein besonderes Fahrzeug als Belohnung. Dann gibt es aber bei all diesen Meisterschaften noch eine, bei der steht, wir bräuchten Sammlungsstufe 4. Spätestens da, zucken wir zusammen. Bitte, was?

Ein Blick in die sogenannte Sammlung und zum Fahrzeughändler zeigt: Die Fahrzeuge sind in 5 Stufen unterteilt und ihr müsst erst welche freischalten, bevor ihr die höheren Stufen kaufen könnt. Also erst mal ein paar Gurken in die Garage, bevor die schnelleren Karossen kommen und davon braucht es dann auch einige, ehe die dritte Stufe freigeschaltet wird. Darüber hinaus wirken die Preise für einfache Fahrzeuge im Vergleich zum Vorgänger höher angesetzt. Wer sich direkt in einen Lambo setzen will, um seine Runden zu drehen, muss sich den mieten. Zugegeben, es dauert nicht allzu lange, bis wir die Sammlungsstufe 5 freischalten. Doch ist das wirklich nötig? Wir denken nicht. In diese Stufen sind übrigens nicht nur die Fahrzeuge unterteilt, sondern auch die Mods, Abzeichen und die Fahrerausrüstung – dazu weiter unten mehr.

Strecken mit Offroadeinlagen gibt es trotz üppiger Auswahl entsprechender Wagen noch immer nicht. Hier hat man Fahrzeuginhalte von Forza Horizon 3 übernommen ohne die passende Streckengrundlage. Qualifying fehlt auch noch immer, die Rennen bestehen daraus, dass ihr euch aus der Mitte des Feldes nach vorne kämpft – wortwörtlich. Auf höheren Schwierigkeitsstufen ist nach den ersten Kurven schon Sieg oder Niederlage absehbar, denn die KI fährt eh nur den Strichen am Boden nach. Außerdem düngt uns, dass die KI auf „unschlagbar“ heimlich getunte Wagen fährt – mein Auto kann solche Beschleunigungen jedenfalls nicht hinlegen. Eindeutig ein Fall für die Rennaufsicht.

Rost im Forza Motorsport 7-Getriebe

Richtig lustig wird aber erst, als wir uns die Sammlung nach dem Freischalten der höchsten Stufe für „Legendäre“ Fahrzeuge noch einmal anschauen. Hier sind noch immer an einigen Fahrzeugen Schlösser dran – auch bei den niedrigeren Stufen. Die Erklärung des Spiels? Die gibt es nur aus der Preiskiste, vom Fachhändler, dem Forzathon, dem Forza Driver’s Cup und dem abschließen von Showrennen. Ihr lest richtig, einen guten Teil der Fahrzeuge gibt es erst, wenn Turn 10 möchte, dass ihr die Fahrzeuge erhalten dürft – zu ihren Bedingungen.

Showrennen kennen wir ja schon länger. Da fahren wir zum Beispiel bestimmte Fahrzeuge und müssen besondere Ziele erreichen. Wir Spielen so beispielsweise Autobowling, fahren durch Tore oder legendäre Rennen nach. Zugegeben, es macht Laune gegen Ken Block zu fahren und in einem Alfa Romeo P3 von 1934 ein paar Runden zu drehen. Das Bowling ist noch genauso nervig wie beim ersten Auftritt in der Reihe. Apropos, zur Belohnung gibt es natürlich immer das Fahrzeug, mit dem wir das Showrennen antreten.

Den Forzathon kennen wir bereits von Forza Horizon 3. Hier gibt es meist über das Wochenende Herausforderungen. Als Belohnung winken Credits und Fahrzeuge. Das wird sich vermutlich auch bei Forza Motorsport 7 so gestalten. Bestätigen können wir das allerdings noch nicht, denn es gab bisher keinen Forzathon. Das Feature soll innerhalb der nächsten Wochen oder Monate erscheinen. Ein Termin ist nicht bekannt.

Forza Motorsport 7 2017 Acura NSX

Fachhändler, Preiskisten und andere Neuheiten

Nun zu den neuen Dingen, dem Fachhändler und der Preiskiste. Der Fachhändler bietet euch für einen Zeitraum immer exklusive Fahrzeuge zum Verkauf an. Diese geben zudem einen kleinen Bonus auf eure Sammlungsstufe. Diese Fahrzeuge findet ihr nicht beim normalen Autohändler.

Die Preiskiste ist einfach ausgedrückt ein Credit Gambling System. Dahinter verbergen sich die Loot Boxen, die man in dieser Form auch aus Free-to-Play-Spielen kennt. Ihr dürft gegen eine gewisse Creditmenge eine Preiskiste kaufen, aus der ihr eine zufällige Auswahl an Gegenständen erhaltet. Diese Boxen gibt es mit unterschiedlichen Inhaltsschwerpunkten. Die unterteilen sich in Abzeichen, Mods, Fahrerausrüstung und Fahrzeuge. Die Mods geben nun übrigens keine Boni mehr für die Fahrzeuge, sondern beschränken sich auf Credit- und Erfahrungsbonus. Im Wesentlichen werdet ihr hier viel mehr Credits ausgeben, als die Gegenstände an Wert haben. Klassisches Glücksspiel mit dem ihr viele hart erspielte Credits verlieren könnt. Wer es dennoch wagen möchte, sollte erwägen hierfür explizit sein Geld einzufahren. Wie das schneller geht, erfahrt ihr in unserem Guide.

Die Fahrerausrüstung ist eine Neuheit von Forza Motorsport 7. Von nun an könnt ihr nicht nur über das Geschlecht eures Fahrers bestimmen, sondern ihn oder sie auch noch in hunderte unterschiedliche Outfits stecken. Wer wollte nicht schon immer Mal ein Rennoutfit im Stil einer Ritterrüstung haben? Nett, mehr aber auch nicht. Hier übertreiben die Entwickler deutlich und verlieren den Blick für das Wesentliche. Forza Motorsport, nicht Forza Fashionsport.

Die Energie hätte man viel mehr in die Ausgestaltung der Strecken investieren sollen. Die werden noch immer von zahlreichen 2D-Bäumen geziert. Das Jahr 2000 hat angerufen und möchte diese gerne zurück. Darüber hinaus wirken neben Strecken wie Prag, den Berner Alpen und Dubai Pisten wie der Spa oder Silverstone detailarm. Das Maple Valley ist übrigens zurück, mit schicker Landschaft und hässlichen Bäumen. Dafür fehlen noch Kurse wie der Camino Viejo de Monserat, das beliebte Fujimi Kaido oder der Iberian Circuit. Hier ist noch Luft nach oben, zumal die Strecken die tatsächliche Vielfalt beim eigentlichen Spielerlebnis ausmachen. Denn nüchtern betrachtet werden sich die meisten Spieler bei den Fahrzeugen auf ein paar Favoriten konzentrieren.

Forza Motorsport 7 Cockpit

Wermutstropfen bei Einstellungsmöglichkeiten und dem Wetter

Die unterschiedlichen Strecken können je nach Strecke zu verschiedenen Bedingungen gefahren werden. Während manche auch das Rutschen über nasse Piste bei strömenden Regen anbieten, kennen andere weder Regen noch die Nacht. Es gibt scheinbar Teile der Welt, in denen tatsächlich immer die Sonne scheint – ein Fall für Ludwig XIV.

Kommt dann auf der Strecke doch mal das dynamische Wetter zum Einsatz, so ist der Ablauf in der Regel immer gleich. Erst sind die Wolken da, dann regnet es und im Anschluss fahren wir durch Dunstwolken. Bei Forza Horizon 3 und Project Cars 2 hat man mittlerweile nicht nur festgestellt, dass es auch Schnee gibt, sondern die Konkurrenz von Namco Bandai bietet auch noch eine Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten. Über den Boxenstopp brauchen wir erst gar nicht reden, wo ist die Crew aus dem Trailer hin? Langzeiturlaub? Kündigung? Reifen wechseln sich durch Zauberhand und der Sprit beamt sich in den Tank. Im freien Spiel von Forza Motorsport 7 dürfen wir zwar auch an der ein oder anderen Option schrauben, doch insgesamt schränkt uns das Spiel im Vergleich zu Project Cars 2 zu sehr ein. Einen vollständigen Wechsel von Tag- und Nacht konnten wir übrigens auch bei längeren Rennen nicht feststellen. Rennen am Morgen werden im Verlauf heller während es am Abend dunkler wird.

Ähnlich eingeschränkt gestalten sich auch die Mehrspieleraspekte. Wer gerne den Spaß auf der Piste mit anderen Menschen sucht, der muss sich mit einer eingeschränkten Auswahl an Renndisziplinen zufriedengeben. Die Möglichkeit ein personalisiertes Spiel zu erstellen gibt es nur, wenn ihr mit Freunden spielt. Da sind dann die Einstellungsmöglichkeiten die gleichen, wie im freien Spiel. Die Konkurrenz ist hier schon deutlich weiter. So könnt ihr bei Project Cars 2 selbst aussuchen ob ihr bei Sonne, Regen oder Schnee fahrt, ob im Böllerwagen oder Lambo und ob ihr 2 oder 20 Runden drehen möchtet. Splitscreen gibt es übrigens nur auf der Xbox One.

Die KI muss hier übrigens grundsätzlich draußen bleiben –  es heißt entweder oder. Clubs konnten wir in Forza Motorsport 7 übrigens nicht entdecken. So gestaltet sich in Kombination mit dem schlanken Mehrspieler der Eindruck, dass der soziale Aspekt des Spiels eher zweitrangig ist. Wer übrigens mit Mietwagen fährt, erhält keine Belohnung. Es braucht zudem Nerven, um bei den Derbys im Multiplayer mitzumachen. Üblicherweise wird man hier aus den Kurven gerammt, wenn man diese sauber fährt. Es sei denn, die Kontrahenten liegen weit genug vor oder hinter einem. Wer kam eigentlich auf die Idee, das Einführungsrennen für den Multiplayer in einem Lambo zu machen? Man lernt ja auch nicht in einem Hummer H2 das Rückwärtseinparken.

Ein Blick unter die Haube

Das Gemetzel auf der Strecke sieht immerhin sowohl offline als auch online hübsch aus. Während auf der Xbox One nur ein geringer optischer Fortschritt zu erkennen ist, dürfen sich künftige Besitzer der Xbox One X auf einen optischen Augenschmaus freuen. An manchen Orten stellen wir jedoch fest, dass Lampen kein echtes Licht werfen, so beispielsweise im Tunnel von Dubai – das führt zu eigenartigen Beleuchtungssituationen. Auch wenn das Spiel seine Schwächen hat – 2D-Bäume, 2D-Nebelschwaden – so bleibt es auf Ultra-Einstellungen doch hübsch anzusehen. Besonders die Fahrzeugmodelle wissen zu brillieren. Noch besser wird es in der Dämmerung oder bei Regen. Einen besonders leistungsstarken PC braucht es übrigens nicht, der Ressourcenhunger hält sich in Grenzen und ist vergleichbar mit Project Cars 2.  Die Xbox One X Version soll optisch übrigens den Ultra-Einstellungen der PC-Version entsprechen und das natürlich in 4K.

Auch wenn der Titel unter Windows 10 hübsch anzusehen ist und eine gute Performance hinlegt, so kämpft Forza Motorsport 7 zum Launch mit technischen Schwierigkeiten. Wir haben mehr als einen Crash erlebt. Außerdem verschwindet gerne mal die Strecke unter unseren Gummis, sodass wir mit den Rennschlappen in der Luft fahren. Das klingt cooler als es ist. Besonders Langstreckenrennen können frustrierend werden, denn das Spiel neigt am Ende dieser zu abzustürzen. Auf der Xbox One konnten wir ähnliche Probleme nicht feststellen. Übrigens solltet ihr die neue Kameraperspektive vor dem Lenkrad ausprobieren, die macht echt Spaß und bietet ein Zwischending zwischen Motorhaube und Fahreransicht.

Da es bei schicken Wagen nicht nur ums Auge, sondern um den Klang geht, haben wir da gute und schlechte Nachrichten für euch. Die Gute ist: Die Muscle Cars röhren so richtig. Dafür haben wir das Gefühl bei den asiatischen Wagen sind die Motorensounds ein wenig lasch. Project Cars 2 hat zwar weniger Fahrzeuge zu versorgen, doch die Motorensounds klingen hier unterm Strich besser. Beim Klang schwächelt auch der Soundtrack von Forza Motorsport 7. Möglicherweise sind wir von den geilen Radios von Forza Horizon 3 verwöhnt. Doch was wir hier zu hören bekommen, ist ziemlich lahm. Groove-Unterstützung gibt es übrigens keine.

Auf Seiten der Drivatare hat sich auch nichts zum Besseren gewendet. Diese fahren nicht nur stur die Ideallinie ab, sondern rammen auch noch alles, was nicht bei 3 aus dem Weg ist. Möglicherweise liegen einfach noch nicht genug Fahrerdaten vor, denn wir können uns nicht entsinnen, dass die KI in Forza Horizon 3 so schlecht war. Auf den Stufen Pro und Unschlagbar, die 80 Prozent respektive 100 Prozent Creditbonus geben, ist ein Sieg nach einem nicht perfekten Start kaum mehr schaffbar. Ein so hoher Bonus ist entweder herausragenden Fahrern oder großen Glückspilzen vorenthalten. Es gibt aber auch eine erfreuliche Kunde. Ihr könnt das Verhalten der Drivatare zähmen, indem ihr eine entsprechende Einstellung ändert. Dank der werden die Dirvatare ganz zahm und sie fahren nicht mehr in euch rein, nur weil ihr die Ideallinie „besetzt“.

Die Steuerung mit Lenkrad fühlt sich gegenüber Forza Motorsport 6 besser an. Zwar reicht die Qualität nicht ganz an die Konkurrenz heran, doch die Fahrzeuge fühlen sind allgemein besser kontrollierbar an. Das Force Feedback ist zwar okay, doch viel mehr auch nicht. Das Mitten-Drin-Gefühl kommt zwar auf, reicht jedoch nicht an das von Project Cars 2 heran. Generell ist die Steuerung weder Fisch noch Fleisch und bewegt sich bewusst zwischen Arcaderacern und Simulationen. Mit Fahrhilfen kann ein Fünfjähiger dieses Spiel genießen. Ohne Fahrhilfen kann auch ein erfahrener Rennfan spannende Momente erleben, insbesondere auf nasser Fahrbahn. Die meisten Fahrzeuge verhalten sich nachvollziehbar und das Spiel mit der Physik auf vier Rädern lädt zum Experimentieren ein. Vereinzelte Wagen weisen aber auch weniger plausible Fahreigenschaften auf. So neigt beispielsweise der 2018 Porsche 911 GT2 RS zum massiven untersteuern – schwer vorstellbar, bei so einer optimierten Rennmaschine.

UPDATE 05.10.2017: Mittlerweile hat Alan Hartman von Turn 10 bestätigt, dass der VIP-Bonus bald wieder wie gewohnt verfügbar sein wird. Mit einem kommenden Update werden VIP-Besitzer einen permanenten 2x Bonus erhalten, wie Spieler ihn von den Vorgängern kennen.

VIP-Beschneidung und Ökonomie

Wer bei Forza Motorsport 7 zulangen will, sollte sich den Kauf der Ultimate Edition zwei Mal durch den Kopf gehen lassen. Offenbar haben die Entwickler beschlossen den permanenten 100 Prozent VIP-Bonus dieses Mal draußen zu lassen. Es gibt fünf VIP-Mods, die ihr jeweils fünfmal einsetzen könnt. Danach gibt es keinen Bonus mehr. Interessanter sind daher die VIP-Fahrzeuge, mit denen ihr Credits und Erfahrungspunkte farmen könnt.

Außerdem sei vor dem Einstieg ins Cockpit noch einmal der Punkt mit den Preiskisten aufgegriffen. Es ist ein allgemeiner Trend, dass diese mehr und mehr in Vollpreisspielen eingeführt werden. Ursprünglich wurden diese verwendet um Free-to-Play und Mobile-Games querzufinanzieren. Mittlerweile haben jedoch auch andere Entwickler bemerkt, dass sie sich als zusätzliche Einnahmequelle eignen. Ist das schlimm? Grundsätzlich nein. Und im Fall von Forza Motorsport 7? Ja! Wieso? Weil die gesamte Spieleökonomie darauf abgerichtet wirkt.

Zum einem wurden die Belohnungen aus dem Forza Hub reduziert. Es gibt wöchentlich weniger Credits. Darüber hinaus benötigt ihr durch die Homogenisierung mehr Fahrzeuge um die Meisterschaften des Karriere-Modus zu vollenden – Upgrades sind quasi nutzlos geworden. Ein Blick zum Fahrzeughändler zeigt dann noch, dass die Fahrzeugpreise im Vergleich zum Vorgänger tendenziell höher sind. Einen Stichprobenvergleich findet ihr weiter unten. Ungewollte Fahrzeuge können nicht mehr gegen Credits verkauft werden – hier warten wir noch auf das Auktionshaus. Es gibt auch keine Rabatte mehr durch die Hersteller Affinitätsstufen. Bonuscredits für das Abschalten von Fahrhilfen sind ebenfalls gestrichen. Nur noch für den Schwierigkeitsgrad der Drivatare könnt ihr einen Bonus erhalten.

Was bedeutet das im Klartext? Es ist egal, ob ihr mit Automatik oder Handschaltung fahrt und die Ideallinie zuschaltet – der Bonus bleibt gleich. Den höchsten Creditbonus gibt es nur noch für besonders schwere Gegner. Das Spiel nimmt somit jeden Anreiz, mit den Fahrhilfen zu experimentieren und am eigenen Fahrstil nachhaltig zu arbeiten. Was jedoch wesentlich dabei ist: Der Durchschnittsspieler dürfte jetzt mit deutlich weniger Credits aus den Rennen gehen.

All diese Änderungen lassen darauf schließen, dass Turn 10 gezielt die Ökonomie von Forza Motorsport 7 lenken möchte. Den Credits wird ein gewisser Wert zugeschrieben, auch wenn noch kein realer Gegenwert vorhanden ist. Das dürfte sich jedoch demnächst ändern, wie Arstechnicha herausgefunden hat, werden Mikrotransaktionen den Weg ins Spiel finden. Das wäre nicht weiter schlimm, hätte man nicht die gesamte Spieleökonomie darauf zugeschnitten. Wer Credits will, um sich was zu leisten, muss entweder mehr spielen oder diese farmen. Zuletzt kannte ich so einen Unfug nur von Free-to-Play MMOs. Ein Game sollte dem Spieler überlassen, womit er seine Zeit im Spiel verbringen möchte. Natürlich kann die Belohnung nicht überall gleich hoch ausfallen. Eine Karriere, die den Spieler kaum belohnt, ist wenig reizvoll. Insbesondere, wenn man in einer Stunde rund eine Million Credits erfarmen kann. Unglücklicherweise muss man dafür ein bestimmtes Auto auf einer bestimmten Strecke fahren. Spielspaß kann dabei schnell vergehen und ihr müsst euch als Spieler fragen, ob ihr Bock auf die Farmerei habt, sehr lange für einen ansehnlichen Fuhrpark spielt oder einfach ohne leben möchtet. Für viele Coregamer wird ein bisschen Farmerei keine große Sache sein. Den Casuals knallt man aber unnötig viele Steine auf den Asphalt.

Dazu kommt noch ein Glücksfaktor bei den Kisten. Wir haben zuletzt aus einer 300.000 Creditskiste einen 1992 VW Golf II erhalten. Soviel zu der Chance auf ein legendäres Fahrzeug. Diese beträgt laut ersten Berichten etwa 2 Prozent. Das entspricht 15 Millionen Credits für ein legendäres Fahrzeug – falls die Statistik euch mag. Vergesst bei der Wahrscheinlichkeit auch nicht, dass es möglicherweise Fahrzeuge gibt, die ihr nur über diesen Weg erhalten werden können. Darauf deutet zumindest der Hinweis bei der Sammlungsübersicht hin.

Forza Motorsport 7

Tims Fazit:

Nachdem ich mit Forza Horizon 3 eine Wucht von Spiel erhalten habe, ist die Ernüchterung mit Forza Motorsport 7 entsprechend groß. Versteht mich nicht falsch. Das Fahrverhalten und die Fahrzeugauswahl ist toll und die üppige Streckenauswahl erfreut mich. Wieso schränkt man Wettereffekte und Einstellungsmöglichkeiten so ein? Auch der Multiplayer wirkt, als käme er gerade aus dem Dampfgarer. Die übertriebene Homogenisierung der Fahrzeuge trägt ihr Übriges dazu bei.

Wie wäre es mit einer Karriere, die gleichermaßen Rennen mit und ohne Homogenisierung anbietet? Schließlich ist die neue Karriere grundsätzlich motivierender als die des Vorgängers und ich kann mit der Einteilung in die Fahrzeugstufen leben. Ich kann auch damit leben, dass die Entwickler in zwei Jahren keine Berge versetzen. Doch prinzipiell möchte ich ein vollständiges Spiel genießen und vor allem das erhalten, wofür ich zahle. Das schließt Mikrotransaktionen nicht aus, schließt aber aus, dass ich als Käufer meine Credits erfarmen muss.

Ich will selbst bestimmen, wie ich das Spiel spiele und was ich spiele. Das ist nicht möglich, wenn ich für meine Spielziele wesentlich mehr Zeit investieren oder gar farmen muss. Wohlgemerkt reden wir bei Forza Motorsport 7 von einem Vollpreistitel, mit Season-Pass, VIP-Feature und vermutlich auch bevorstehenden Erweiterungen. Da brauche ich keine Ausrichtung auf die Einführung eines Mikrotransaktionssystems. Hier wurde eindeutig am Kunden vorbei entwickelt.

Trotz aller Kritik sieht es schick aus und fährt sich schick. Der siebte Ableger der Reihe ist und bleibt eine eierlegende Wollmilchsau, das seht ihr vermutlich schon an der Länge des Tests. Forza Motorsport 7 ist ein gutes Rennspiel, aber ein weniger gutes Forza.

Christines Fazit:

Forza Motorsport 7 ist endlich da. Lange habe ich auf diesen Tag gewartet. Als langjähriger Fan der Reihe bin ich begeistert, welches Angebot an Strecken und Fahrzeugen geboten wird. Das Rennspiel bietet gewohnte Forza-Kost gepaart mit einigen kleinen Neuerungen. Auch der Spielspaß kommt hier gewohnt nicht zu kurz. Der gute Eindruck wird allerdings von einigen Aspekten getrübt. Es gibt dieses Mal neben den DLCs auch sogenannte Preiskisten, deren Inhalt vor allem vom Faktor Glück abhängt. Die Preiskisten können in Kürze auch mit Echtgeld erworben werden. Ganz schön harter Tobak, für ein Vollpreisspiel. So etwas gehört – wenn überhaupt – in ein Free 2 Play-Spiel.

Natürlich könnt ihr die Preiskisten auch mit Credits kaufen und die lassen sich – vor allem als VIP – leicht farmen. Aber sollte dies überhaupt Sinn der Sache sein? Ihr habt als Spieler die Wahl, ob ihr euch mit wenig Verdienst und mäßigen Erfahrungspunkten rumschlagt und macht, worauf ihr Bock habt, oder ob ihr gezielt Credits und EP farmt. Dafür werdet ihr aber immer wieder dieselben Strecken mit bestimmten Autos fahren. Freiheit sieht anders aus und Casualfreundlichkeit ebenfalls. Sorry Tun 10, ihr könnt so etwas wesentlich besser. Forza Motorsport 7 ist zweifelsohne aktuell eines der besten Rennspiele, steht sich aber selbst manchmal im Weg. Schade! Wäre das Spiel in Sachen Belohnung nich so unausgeglichen, wäre es für mich der beste Forza Motorsport-Ableger gewesen. So bleiben ein fader Beigeschmack und die Frage, ob ich auch beim nächsten Teil wieder blind die Ultimate Edition vorbestelle. Dies hängt wohl auch sehr stark davon ab, ob und wie weit man in den nächsten Wochen und Monaten mit Updates handelt. Nach dem Debakel mit Forza Motorsport 5 bekam man die Kurve. Umso fraglicher ist aber auch, warum man nun wieder auf diesen Zug aufspringen möchte. War die Kritik damals nicht laut genug? Wer sich die aktuell kursierenden Meinungen im Internet ansieht, wird feststellen, dass man die Spielerschaft auch dieses Mal gespalten hat.

Forza Motorsport 6 und 7 Preisvergleich

1986 Alpha Romeo GTV-6 – 12.000 Credits  zu 37.000 Credits
1971 AMC Javelin AMX – 22.000 Credits zu 53.000 Credits
2013 Ariel Atom 500 V8 – 170.000 Credits zu 155.000 Credits
1964 Aston Martin DB 5 – 490.000 Credits zu 185.000 Credits
2012 Aston Martin Vanquish – 380.000 Credits zu 345.000 Credits
2012 Audi R8 V10 plus – 210.000 Credits zu 295.000 Credits
2006 Audi RS 4 – 46.000 Credits zu 93.000 Credits
2013 Audi RS 7 Sportsback – 110.000 Credits zu 225.000 Credits
2013 BMW M6 Coupé – 100.000 Credits zu 220.000 Credits
2012 BMW M5 – 98.000 Credits zu 140.00 Credits
1999 BMW #15 Motorsport V12 LMR – 1.100.000 Credits zu 700.000 Credits
1992 Bugatti EB110 Super Sport – 400.000 Credits zu 1.050.000 Credits
2015 Dodge Challenger SRT Hellcat – 75.000 Credits zu 130.000 Credits
2008 Dodge Viper SRT10 ACR – 110.000 Credits zu 265.000 Credits
1969 Fiat Dino 2.4 Coupé – 70.000 Credits zu 96.000 Credits
2012 Hennesey Venom GT – 570.000 Credits zu 1.150.000 Credits
2007 Honda Civic Type-R – 20.000 Credits zu 54.000 Credits
2005 Honda NSX-R – 100.000 Credits zu 225.000 Credits
1993 Jaguar XJ220 – 200.000 Credits zu 445.000 Credits
2013 Ferrari La Ferrari – 800.000 Credits zu 1.250.000 Credits
2002 Ferrari Enzo – 1.200.000 Credits zu 1.200.000 Credits
1995 Ferrari F50 – 440.000 Credits zu 700.000 Credits
2015 Ford Mustang GT – 50.000 Credits zu 93.000 Credits
1995 Ford SVT Cobra R – 29.000 Credits zu 81.000 Credits
1978 Ford Mustang II King Cobra – 12.000 Credits zu 35.000 Credits
1969 Ford Mustang Boss 302 – 76.000 Credits zu 70.000 Credits
2015 Koenigsegg One:1 – 2.000.000 Credits zu 1.500.000 Credits
2011 Koenigsegg Agera – 830.000 Credits zu 1.200.000 Credits
2014 Lamborghini Huracán LP 610-4 – 300.000 Credits zu 320.000 Credits
1967 Lamborghini Miura – 440.000 Credits zu 360.000 Credits
1997 Lamborghini Diablo SV – 110.000 Credits zu 1.050.000 Credits
2015 McLaren P1 GTR – 1.500.000 Credits zu 1.500.000 Credits
2013 McLaren P1 – 780.000 Credits zu 1.200.000 Credits
1997 McLaren F1 GT 1. – 700.000 Credits zu 1.350.000 Credits
2012 Mercedes Benz SLK 55 AMG – 76.000 Credits zu 71.000 Credits
2015 Mercedes Benz #9 Erebus Motorsport E63 AMD v8 Supercar – 600.000 Credits zu 200.000 Credits
2008 Mitsubishi Lancer Evolution X GSR – 33.000 Credits zu 43.000 Credits
1995 Mitsubishi GTO – 25.000 Credits zu 51.000 Credits
1995 Mitsubishi Eclipse GSX – 18.000 Credits zu 35.500 Credits
2012 Nissan GT-R Black Edition – 110.000 Credits zu 220.000 Credits
2002 Nissan Skyline GT-R V-Spec II – 57.000 Credits zu 218.000 Credits
1998 Nissan R390 – 730.000 Credits zu 800.000 Credits
1992 Nissan Silvia CLUB K’s – 16.000 Credits zu 24.000 Credits
2010 Noble M600 – 320.000 Credits zu 240.000 Credits
2011 Peageut #10 Team Matmut 908 – 1.300.000 Credits zu 1.250.000 Credits
1958 Plymouth Fury – 50.000 Credits zu 30.000 Credits
1969 Pontiac Firebird Trans Am – 49.000 Credits zu 84.000 Credits
1969 GTO Judge – 48.000 Credits zu 63.000 Credits
2012 Porsche 911 GT2 RS – 240.000 Credits zu 310.000 Credits
2003 Porsche Carerra GT – 400.000 Credits zu 1.050.000 Credit
1960 Porsche 718 RS 60 – 1.000.000 Credits zu 900.000 Credits
1982 Porsche 911 Turbo 3.3 – 38.800 Credits zu 92.000 Credits
2014 Rolls-Royce Wraith – 300.000 Credits zu 325.000 Credits
2004 Saleen S7 – 350.000 Credits zu 650.000 Credits
1965 Shelby Cobra Daytiba Coupe – 1.800.000 Credits zu 1.000.000 Credits
1965 Shelby Cobra 427 S/C – 900.000 Credits zu 850.000 Credits
1998 Subaru Impreza 22B STi – 38.000 Creditszu 60.000 Credits
2010 VW Golf R – 46.000 Credits zu 64.000 Credits
1963 VW Beetle – 16.000 Credits zu 21.500 Credits
2015 Volvo V60 Polestar – 65.000 Credits zu 96.000 Credits

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Siehe auch

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