Oriental Empires

Oriental Empires Review

Entwickler:         Shining Pixel Studios 
Publisher:          Koch Media
Genre:              Strategie, 4X, Rundenstrategie 
Plattformen:        PC
Preis:              ca. 27,99 Euro 
Offizielle Website: http://www.orientalempires.com/

4X-Strategie trifft auf Morgenland

In den letzten Wochen durfte ich mir das Strategiespiel Oriental Empires ansehen. Der Titel ist ein klassisches 4X-Strategiespiel. In dem rundenbasierten Game lenkt ihr zunächst die Geschicke eines kleinen Stammes. Dabei stehen euch verschiedene Fraktionen wie die Shang oder Shu zur Verfügung. 4X-typisch hat jede Fraktion Vor- und Nachteile. Während die einen echte Diplomatiekünstler sind, verstehen sich andere hervorragend auf den Umgang mit Waffen. Gerade für den Anfang ist es daher ratsam, etwas eurem Spielstil Entsprechendes zu wählen. Ihr entscheidet, ob ihr auf Diplomatie setzt und euch mit anderen Fraktionen möglichst gut stellt und dafür notfalls ein paar Gold springen lasst, oder mit roher Waffengewalt auf Eroberungsfeldzug geht. Noch vor Spielstart legt ihr fest, auf welchem Schwierigkeitsgrad gespielt werden soll.

Eine Wahl lässt euch das Spiel auch bezüglich der Spielmodi. Solisten können sich in die Kampagne stürzen und dabei die Entwicklung der chinesischen Zivilisation verfolgen. Das Spiel deckt dabei die Zeit von 1500 vor Christus bis 1500 nach Christus ab. Ihr solltet also ein wenig Zeit mitbringen. Alternativ lässt sich ein eigenes Spiel erstellen, wobei ihr klassische Einstellungen wie Kartengröße und Region einstellen dürft. Insgesamt sind die Möglichkeiten hier jedoch überschaubar. Die Konkurrenz – wie Civilization – bietet da wesentlich mehr Optionen.

Habt ihr es bis Runde 120 geschafft, schaltet ihr mit „Die streitenden Reiche“ eine weitere Kampagne frei. Diese ist anspruchsvoller als die große Kampagne. Runde 120 ist hingegen keine sonderlich große Hürde. Obwohl es bis dahin vermutlich längst zu der ein oder anderen Kriegserklärung gekommen ist, solltet ihr es selbst mit mäßiger Erfahrung dorthin schaffen. Ihr müsst lediglich ein paar Stunden Geduld aufbringen. Ein Mehrspieler darf natürlich bei einem Globalstrategiespiel nicht fehlen. Auch hier dürft ihr die Kampagnen oder ein eigenes Spiel starten. Ihr habt zudem einige zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten, wie die maximale Zahl der Spieler und die maximale Dauer einer Runde. Diese Funktion ist überaus praktisch, da das Spiel so nicht einfach zum Erliegen kommen kann. Leider lässt sich öffentlich oft nur wenig finden. Wollt ihr in den Mehrspieler starten, solltet ihr also im Idealfall schon im Vorfeld einen Kumpel oder eine Freundin überzeugen.

Unterhaltsames Spiel, holpriger Start

Egal ob Solonummer oder Gruppenspiel – Oriental Empires liefert spannende Strategiekost. Die dürfte in seiner derzeitigen Form aber vor allem Genrefans ansprechen. Für Einsteiger ist der Titel hingegen nur mäßig interessant. Während einen manche Strategiespiele – wenn man möchte – stundenlang an die Hand nehmen und eine Vielzahl an ausführlichen Tutorials auffahren, kennt Oriental Empires ein solches erst gar nicht. Den Menüpunkt Tutorial werdet ihr im Spiel vergeblich suchen. Eine bedauerliche Tatsache. Natürlich erklärt euch das Game nach Spielstart ein paar grundlegende Dinge und verweist auf Hilfskästen. Die geben aber nicht immer viel her. Obwohl ich Hunderte Stunden mit Spielen wie Civilization verbracht habe, war ich zunächst ein wenig überfordert. Nach ein paar Steam-Guides bin ich nun zwar fit, das Spiel verschenkt hier allerdings reichlich Potenzial. Nicht jeder ist geneigt sich außerhalb vom Spiel ein paar Informationen anzulesen oder diese über Stunden hinweg zu erspielen. Gute Tutorials sollten im Jahr 2017 eine Selbstverständlichkeit sein. Nicht jeder wird gern ins kalte Wasser geworfen.

Hat man Mal den Dreh raus, macht der Titel richtig Spaß. Er orientiert sich zwar an großen Vorbildern, hat hier und dort aber genug Mut für eigene Ideen. Die halten Strategiefans bei Laune. Eure Provinzen verwaltet ihr zum Beispiel, indem ihr auf sie klickt. Über ein Menü könnt ihr dann neue Gebäude errichten lassen oder Einheiten rekrutieren. Siedler erschließen neue Regionen für euch, während Militär eure Verteidigung stärkt. Außerdem könnt ihr umliegende Felder als Ackerland und für den Abbau anderer wichtiger Ressourcen nutzen. Je fortschrittlicher es werden soll, desto mehr müsst ihr bei Technik und Forschung erschlossen haben – was natürlich seine Zeit dauert. Hier könnt ihr aus den Bereichen Macht, Handwerk, Gedanken und Wissen wählen. Es gibt einiges an Spielraum für mögliche Strategien. Bei jeder sollte das nötige Kleingeld im Auge behalten werden. Zum Glück gibt es Möglichkeiten wie den Straßenbau. Damit könnt ihr eure Wirtschaft ankurbeln. Vorausgesetzt, ihr schlagt euch nicht mit Aufständen herum. Noch kritischer sind Kriegserklärungen. Feindliche Einheiten können eure Handelsrouten blockieren. Die KI ist in Oriental Empires sehr kampflustig. Nicht selten erklärt man euch schon in den ersten Runden den Krieg – selbst im einfachsten Schwierigkeitsgrad. Der Pfad der Diplomatie ist ein schmaler. Es ist keine Kunst, umliegende Fraktionen zu verärgern. Genau dadurch gewinnt das Spiel aber auch an Reiz. Es braucht einiges an Fingerspitzengefühl, um auf diplomatischem Wege möglichst friedlich leben zu können.

Was mir bei Oriental Empires neben seinen Eigenarten gefällt, ist das Setting. Das antike China und die Mongolei sind weit weniger verbraucht, als so manche andere Region und Zeitepoche. Es macht Spaß eine so breite Zeitspanne chinesischer Geschichte spielerisch zu erleben. Teilweise wird der Spielspaß allerdings durch einige Macken getrübt. Dabei fällt vor allem das eigentlich tolle Formations-Feature auf. Ihr könnt eure Einheiten nämlich zu Gruppen zusammenfügen und unterschiedliche Formationen einnehmen lassen. So viel zumindest zur Theorie. In der Praxis funktionieren die Stellungsspiele häufig nicht wie gedacht. Manchmal stehen die Einheiten einfach nur ratlos herum, gehen in die Defensive oder lassen sich ausmerzen, als hockten sie auf einem Präsentierteller.

Mein Fazit:

Oriental Empires ist ein solides und unterhaltsames 4X-Strategiespiel mit erfrischendem Setting, interessanten Mechaniken und dem Potenzial Dutzende Spielstunden damit zu verbringen. So richtig rund läuft Oriental Empires aber noch nicht. Man darf daher gespannt sein, was sich im Laufe der Zeit mit Updates noch ändern wird. Ein Tutorial sollte unbedingt noch nachgereicht werden und das Kampfsystem bedarf noch einiger Änderungen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, darf sich auf ein spannendes und rundenbasiertes Strategiespiel freuen. Eine Kaufempfehlung gibt es von mir aufgrund der Ecken und Kanten derzeit nur für eingefleischte Strategiefans. Natürlich können grundsätzlich auch alle anderen mit dem Titel Spaß haben – vor allem wenn das Thema interessiert. Der Einstieg dürfte für Anfänger aber teilweise frustierend sein, da das Spiel derzeit schlicht zu wenig erklärt.

Als Strategiefan habe ich meine Freude mit Oriental Empires gehabt, da es eine interessante Epoche als Setting bietet, viele verschiedene Fraktionen zur Wahl stellt und auf unnötigen Schnickschnack verzichtet. Es spielt sich sehr klassisch und erinnert mich so an die guten alten Zeiten. Dazu kommt, dass der Titel fordernd ist. Die KI ist nicht zimperlich und erklärt oft schon früh im Spiel den Krieg. Dadurch entsteht eine gewisse Dynamik und man muss von Anfang an bedacht agieren. Wenn ihr den tristen und verregneten Tagen den Kampf ansagen wollt, ist Oriental Empires eine Überlegung wert.

Bildquelle: Shining Pixel Studios

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