Typisches Remedy, oder doch nicht?
Das Spiel Control wurde im Rahmen der gamescom von den Entwicklern präsentiert, die durch ein Level des Spiels geführt haben. Selbst spielen war leider nicht möglich. Dennoch hat die Vorstellung mein Interesse wecken können. Das Projekt trägt die typische Remedy Handschrift. Sehr zu meiner Freude. Ich mag die übernatürlichen Settings und die Geschichten, die die Entwickler darin unterbringen. Diese Meinung teilen aber längst nicht alle Spieler. Vor allem eine Sache wird den Games von Remedy immer wieder angekreidet: das Gameplay.
Remedy hat den Spielern aufmerksam zugehört und möchte sich dieser Kritik annehmen. Control soll also nicht nur ein ungewöhnliches Setting und eine gute Geschichte bieten, sondern auch noch gameplaytechnisch Spaß machen. Aus Zuschauersicht konnte dieses überzeugen. Natürlich kann aus dem kurzen Spielabschnitt nicht darauf geschlossen werden, ob das Gameplay ein ganzes Spiel hinweg Spaß bereiten wird. Die Vorstellung war allerdings vielversprechend.
Obwohl das Spiel erst angekündigt wurde, machte die Demo eine gute Figur und sie wirkte sehr rund. Die Atmosphäre hat den Zuschauer schnell in den Bann gezogen. Ich hätte dort noch Stunden sitzen und den Entwicklern beim Spielen zusehen können. Die Spielwelt wirkt sehr skurril und übt eine eigenartige Faszination aus. So düster das Spiel auch teilweise ist – es fällt schwer, den Blick von der surrealen Welt abzuwenden.
Das Spiel erzählt die Geschichte von Jesse Faden, die von Courtney Hope verkörpert wird. Jesse ist die Leiterin einer geheimen Behörde in New York. Das Federal Bureau of Control ist im sogenannten „The Oldest House“ untergebracht. Ein merkwürdiger Ort, der stetigen Veränderungen zu unterliegen scheint. Eine außerweltliche Invasion entreißt der Behörde die Kontrolle. Jesse begibt sich auf die gefährliche Suche nach Antworten und setzt dabei nicht nur auf Schusswaffen, sondern auch auf übernatürliche Kräfte. Jesse ist die neue Direktorin der Behörde und sieht unterwegs mehrfach eine Projektion ihres Vorgängers Trench. In den düsteren Korridoren des unheimlichen Gebäudes begegnet sie zudem Mitarbeitern, die von Hiss besessen sind und sie angreifen. Wer oder was Hiss genau ist, blieb offen.
Über reinigende Rituale verschafft sich Jesse Stück für Stück Zugang zu neuen Bereichen und räumt in der Behörde auf. Dabei stößt sie auf merkwürdige Dinge – wie eine Tür mit einer schwarzen Pyramide. Dahinter verbirgt sich ein Gemälde. Nachdem Jesse an einer Schnur zieht, befindet sie sich – wie von Zauberhand – im Bild.
Jesse hat in der Präsentation eine Reihe interessanter Fähigkeiten einsetzen können. So konnte sie zum Beispiel schwere Gegenstände durch Räume schleudern, schweben und die Zeit zum Ausweichen manipulieren. Im Hauptspiel soll es eine Reihe weiterer Fähigkeiten, Upgrades und Modifikationen geben. Auch ihre Waffe ist nicht einfach nur eine Standardpistole. Die Waffe hat verschiedene Formen – wie Shatter. Damit lassen sich gleich mehrere Gegner auf kurze Distanz ausschalten. All das klingt sehr vielversprechend. Wenn es sich am Ende noch so gut spielt, wie es ausgesehen hat, werde ich meinen Spaß damit haben.
Mein Fazit:
Control punktet mit einer düsteren Atmosphäre, einer bizarren Spielwelt und übernatürlichen Fähigkeiten. Obwohl es nur eine Hands-Off Demo war, hätte ich zu gerne mehr von dem Spiel gesehen. Die eigenwillige Spielwelt konnte mich rasch in ihren Bann ziehen. Die Entwickler haben ein recht hochgestecktes Ziel. Der Titel soll einerseits die Handschrift von Remedy tragen, andererseits aber auch beim Gameplay punkten. Wenn dieser Spagat gelingen sollte, kann Control ein richtig großer Wurf für das Entwicklerstudio werden. Das Spiel wirkt nicht, wie Massenware von der Stange.
2019 erscheint Control für PC, PlayStation 4 und Xbox One.
Bildquelle: 505 Games