Die Veröffentlichung von Forza Motorsport 7 liegt beinahe zwei Jahre zurück. Ein Thema, mit dem sich auch Entwickler Turn 10 zuletzt beschäftigt hat und welches das Studio vor eine Wahl gestellt hat. Weiter an Forza Motorsport 7 arbeiten oder am Nachfolger? Die Wahl fiel schließlich auf die Arbeit am nächsten Serienableger. Weiterer Support für Forza Motorsport 7 würde etwa 30 bis 60 Prozent der Zeit des Teams beanspruchen. Turn 10 fokussiert sich daher künftig auf den Nachfolger.
Aktuell beschäftigt sich das Entwicklerstudio mit einigen Kernbereichen der Franchise. Darunter Fahrphysik, KI Verhalten, Fahrzeuge und Streckenumgebungen. Die Entwickler streben an, all diese Bereiche für den kommenden Teil zu fokussieren. Darüber hinaus sollen die vor einigen Monaten in Forza Motorsport 7 eingeführten Forza Race Regulations weiterentwickelt und optimiert werden.
Creative Director des neuen Projekts ist Chris Esaki. Chris vertrat bereits große Teile des Forza Motorsport 7 Post-Launch Supports, für den Turn 10 häufig gelobt wurde. Seit der Veröffentlichung hat das Spiel zahlreiche Features und Inhalte kostenlos erhalten, dank denen der etwas holprige Launch in Vergessenheit geraten ist.
Laut Esaki sollen im kommenden Projekt IMSA (International Motor Sports Association) Lizenzstrecken einen Platz finden. Diese Strecken verlangen laut dem Creative Director viel Zeitaufwand und ihre Entwicklung sei teuer.
Für den Nachfolger arbeitet ein Track Development Team an neuen Strecken. Dazu gehört auch ein neuer Prozess, mit dem diese entstehen. Dieses soll den Entwicklern erlauben, neue Umgebungen einfacher als zuvor zu liefern. Esaki möchte, dass das neue Spiel ein „wahrhaft authentisches Motorsport Erlebnis“ wird.
Im kommenden Forza Motorsport sollen allerdings nicht nur reale Strecken ihren Platz finden. Die Reihe ist auch für diverse Fantasy Strecken bekannt, die sich bei Spielen großer Beliebtheit erfreuen. Namentlich nannte Esaki Fujimi Kaido. Eine Strecke, die die Spieler vor allem für Drifts schätzen. Mit diesen Strecken soll künftig mehr gemacht werden. So sollen spezifische Typen von Erfahrungen angepeilt werden, die die Spieler laut Esaki lieben werden.
Für reale Strecken – wie die Nordschleife (Nürburgring) könnte es sogar einige historische und / oder alternative Streckenvarianten geben. Entsprechende Andeutungen hat Turn 10 zwar gemacht, bestätigt ist dies jedoch aktuell nicht.
Ein neues Racing Fundamentals Team arbeitet an Aspekten wie Windschatten. Das Team ist für die Entwicklung der Core KI, Physik und ein neues Reifen Model zuständig. Die aktuelle Implementierung von Windschatten sei zwar recht realistisch, habe aber nicht viel Einfluss während den Rennen. Esaki strebt ein hyperrealistisches Szenario an. Das Team arbeitet zudem daran, bestehende Schwierigkeiten bei der Lastverlagerung aus der Welt zu schaffen. Wettereffekte sollen Auswirkungen auf die Reifen haben. Generell plant Turn 10 viele neue Dinge in Sachen Physik.
Ein Thema, welches die Entwickler ebenfalls beschäftigt, ist die Organisation der Online Rennen. Esaki geht davon aus, dass Spieler mit den Änderungen wirklich glücklich sein werden. Details wollte er allerdings nicht nennen. Er betonte allerdings, man höre die Spieler laut und deutlich.
Auf das Experimental Drag Feature ging er ebenfalls ein. Dieses wird im Spiel bleiben und im Nachfolger ein Teil der Gesamterfahrung werden.
Zum Abschluss hieß es, dass alles was Turn 10 für Forza Motorsport 7 getan hat, die Grundlage für den kommenden Serienableger bildet. Dieser befindet sich derzeit nach wie von in der Konzeptphase. An dem Spiel arbeiten sowohl Mitarbeiter, die bereits an sämtlichen Vorgängern beteiligt waren, als auch neue Mitarbeiter. Diese haben unter anderem an Spielen wie GTA V, Red Dead Redemption 2, Star Wars Battlefront 2 und Assassin’s Creed mitgewirkt. Das Entwicklerteam für den neuen Teil ist größer als jemals zuvor. Zum Team gehören auch Creative Director Dan Greenwalt und Forza Art Director Scott Lee. Letzterer soll mit seinem Team für „packendes reallife racing“ sorgen. Dan Greenwalt kümmert sich um spieler-zentriertes Design während des Entwicklungsprozesses.
Wie der Nachfolger heißen wird und wann dieser veröffentlicht werden soll, ist nach wie vor ein gut gehütetes Geheimnis. Spekuliert wird auf Ende 2020. Das Spiel könnte ein Xbox Scarlett Launch Titel sein. Der Nachfolger der Xbox One erscheint „Holiday 2020“ – also pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Ein konkreter Termin ist nicht bekannt.
Quelle: Q&A während des Forza Monthly vom 01. Juli 2019, via FullThrottle Media
Bildquelle: Turn 10 (Screenshot aus Forza Motorsport 7!)