The Legend of Zelda: Link’s Awakening Review

Entwickler:         Nintendo, Grezzo
Publisher:          Nintendo
Genre:              Action, Adventure
Plattformen:        Nintendo Switch
Preis:              ca. 59,99 Euro
Offizielle Website: https://www.nintendo.de/

Beginn einer Reise

Im Laufe meines Lebens habe ich wer weiß wie viele Spiele gezockt. Nur die Allerwenigsten davon bedeuten mir tatsächlich richtig viel. Eine dieser wenigen Ausnahmen ist The Legend of Zelda: Link’s Awakening. Als Kind hatte ich zum ersten Mal einen Handheld in der Hand. Den Gameboy Classic meines Bruders. Die Cartridge darin? Link’s Awakening. Mein allererstes Spiel, damit fing vor Jahrzehnten alles an. Ich entdeckte meine Begeisterung für Videospiele und fand ein Hobby, welches mich seitdem begleitet. Während manche Interessen im Laufe der Jahre kamen und wieder gingen, bin ich Videospielen bis heute treu geblieben.

Nun hat Nintendo The Legend of Zelda: Link’s Awakening erneut veröffentlicht. Dieses Mal deutlich überarbeitet und für die Nintendo Switch. Es ist nicht die erste Überarbeitung des Spiels, allerdings die mit Abstand umfangreichste. Während es früher nur ein farbiger Anstrich und ein paar Details waren, gibt es nun einen völlig neuen Grafikstil und einige Ergänzungen in Form von neuem Content. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, mir die Neuauflage des Klassikers anzusehen. Ob mich diese überzeugen konnte, erfahrt ihr in meinem Review.

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The Legend of Zelda: Link’s Awakening führt Link auf die Insel Cocolint. Dort erwacht er nach einem Schiffbruch am Strand, wo ihn die Inselbewohnerin Marin findet. Um von der Insel zu entkommen, muss Link den Windfisch wecken. Dafür muss er allerdings eine Reihe von Labyrinthen – von Spielern gern Dungeons genannt – bezwingen. In jedem Labyrinth verbirgt sich ein magisches Instrument. Spieler erwartet ein klassisches Zelda-Abenteuer. Während Breath of the Wild neue Wege geht, funktioniert Link’s Awakening nach der beliebten Zelda-Formel. Kein Wunder: Das Original stammt aus dem Jahr 1993 und gehört damit zu einem der ältesten Ableger der Reihe.

Abschrecken lassen solltet ihr euch davon allerdings nicht. Für mich gehört das Spiel noch immer zu den besten Ablegern der Reihe. Die Geschichte ist berührend, die Charaktere liebevoll und die Spielwelt zauberhaft. Marin gehört bis heute zu meinen Lieblingscharakteren in Zelda. Es gibt nicht übermäßig viele Auftritte von ihr, doch die wenigen haben mich auch in der Neuauflage berührt. Da ist zum Beispiel die fast schon legendäre Szene am Strand, wo sie mit Link auf einem Baumstamm sitzt. Wunderschön, berührend und irgendwie traurig. Nicht minder schön ist es, wenn sie in Zoodorf steht und die Ballade vom Windfisch singt. Marin singt leidenschaftlich gern und hat einen herzensguten Charakter.

Inhaltlich erwartet euch noch immer jenes Spiel, welches 1993 für den Gameboy erschienen ist. Die größte Änderung hat die Grafik erfahren. Die Spielwelt ist wie ein Diorama gestaltet. Die Charaktere wirken kindlich und niedlich. Eine Tatsache, die vermutlich einige abschrecken wird, doch wie immer gilt auch hier, die Grafik ist Geschmackssache. Ich persönlich mag den neuen Look. Auch der Soundtrack hat einen frischen und modernen Anstrich erhalten, ohne sich zu weit von den Wurzeln zu entfernen. Besonderes Highlight: die Ballade vom Windfisch.

Für mich als alter Hase ist das Spiel nicht sehr herausfordernd, da ich tatsächlich noch viele Details in Erinnerung habe. Wer das Abenteuer auf der Insel Cocolint zum ersten Mal erlebt, wird sicher hier und dort vor mehr oder weniger großen Herausforderungen stehen. Auch hier spielt das Alter vom Original sicherlich eine Rolle. Moderne Spiele nehmen einen sehr gern an die Hand und lassen einen manchmal nicht Mal mehr los. The Legend of Zelda: Link’s Awakening liefert zwar auch einiges an Hinweisen, aber diese können teilweise nicht erneut abgerufen werden und sie müssen unter Umständen auch gedeutet werden. Auch ich bin stellenweise ins Grübeln gekommen, was ich angenehm finde.

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Die Neuauflage bietet allerdings auch einige Neuerungen, die es einfacher machen. So gibt es etwa mehr Herzteile und die Möglichkeit, auf der Karte Markierungen zu setzen. Flaschen und Autosave haben nun ebenfalls den Weg ins Spiel gefunden. Die Verwaltung von Items ist deutlich komfortabler. Die Entwickler haben Link’s Awakening also mit einigen Quality of Life Features ausgestattet, ohne dabei den Inhalt als solchen umzukrempeln und es völlig zu vereinfachen. Meiner Meinung nach ein guter Kompromiss. Dinge wie Herzteile und Flaschen könnt ihr einfach ignorieren, wenn ihr es etwas kniffliger mögt.

Während die meisten Neuerungen nur kleine Detailarbeiten sind, dürfen sich Spieler auch über eine größere Neuerung freuen. Bei Boris könnt ihr eigene Kammerlabyrinthe erstellen, indem ihr dort Kammersteine zu Dungeons zusammensetzt, die ihr zuvor freigeschaltet habt. Einige bekommt ihr im Spielverlauf, andere schaltet ihr via Zelda amiibos frei. Mit amiibos lassen sich Labyrinthe zudem speichern und auch an Freunde weitergeben. Die Labyrinthe bei Boris bieten sogar einige Belohnungen wie Herzteile und Muscheln. Es lohnt sich, etwas Zeit mit dem neuen Feature zu verbringen. Es dürfte eure Spielzeit allerdings nicht um zig Stunden erhöhen, da die Möglichkeiten dafür einfach zu begrenzt sind.

The Legend of Zelda: Link’s Awakening ist auch auf der Nintendo Switch eine runde Sache. Ein paar Wermutstropfen gibt es dennoch. Die Performance macht manchmal Probleme, was in Anbetracht der überschaubaren Spielwelt und des Looks verwundert. Die Grafik sieht hübsch aus, der Stil kommt allerdings mit relativ wenigen Details aus, weshalb nicht übermäßig viel Leistung für die Darstellung nötig sein sollte. Darüber hinaus hätte ich mir gewünscht, dass das Original mitgeliefert wird. Dieses habe ich zwar mehrfach, aber es wäre ein nettes Topping gewesen. Gern auch ohne Anpassung an die Switch und mit schwarzen Rändern, da das Bildschirmformat ein anderes ist. Diese Kleinigkeiten können meine Freude über die Neuauflage nicht trüben.

Mein Fazit:

Für The Legend of Zelda: Link’s Awakening konnte ich mich tatsächlich von Fire Emblem losreißen. Die Neuauflage hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Auf der einen Seite bleibt sie dem Original treu, auf der anderen haben die Entwickler das Spiel an die heutige Zeit angepasst, ohne es dafür komplett zu verbiegen. Es gibt einige Neuerungen, die das Abenteuer von Link zugänglicher machen. Diese dürften vor allem für Spieler interessant sein, die mit älteren Spielen nicht oder nur wenig in Berührung gekommen sind, da moderne Spiele häufig einfacher und zugänglicher sind. The Legend of Zelda: Link’s Awakening bietet auf der Switch ein bisschen mehr Komfort durch Funktionen wie eine bessere Itemverwaltung, Autosave und mehr Herzteile. Inhaltlich hingegen hat man ein gutes Spiel ein solches bleiben lassen. Auch Details wie den Ladendiebstahl hat man belassen. Ebenfalls mit an Bord: Der Farbdungeon aus der DX-Version.

Der neue Look passt gut zum Spiel und verleiht ihm seinen eigenen Charme. Auch der überarbeitete Soundtrack überzeugt. Die Performance ist nicht immer optimal und wird via Update hoffentlich noch verbessert. Die neue Möglichkeit eigene Kammerlabyrinthe zu erstellen ist eine nette Dreingabe. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.

1993 konnte The Legend of Zelda: Link’s Awakening so manchen Spieler verzaubern. Etwas, was auch der Neuauflage spielend gelingt. The Legend of Zelda: Link’s Awakening ist für mich ein ganz besonderes Spiel und ich bin dankbar, es in neuer Form noch einmal erleben zu dürfen. Die liebevolle Gestaltung, der tolle neue Soundtrack und kleine Details ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Ginge es nach mir, könnte Nintendo direkt Neuauflagen von Oracle of Ages und Seasons ankündigen. Manche Spiele sind in der Vergangenheit besser aufgehoben. Zelda ist zeitlos.

Bildquelle: Eigene Screenshots aus dem Spiel The Legend of Zelda: Link’s Awakening

Offenlegung: Für dieses Review hat Nintendo das Spiel kostenlos zur Verfügung gestellt.

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