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Need for Speed Hot Pursuit Remastered Review

Entwickler:         Stellar Entertainment, Criterion Games
Publisher:          Electronic Arts
Genre:              Rennspiel, Arcade-Racer
Plattformen:        Nintendo Switch, PC (Origin, Steam), PlayStation 4, Xbox One
Preis:              ca. 29,99 Euro (PC); 39,99 Euro (Konsole)
Offizielle Website: https://www.ea.com/de-de/

Rasante Action ohne Schnickschnack

Spielereihen wie Tony Hawk, Burnout und Need for Speed haben mich durch meine Jugend begleitet und auch entscheidend meinen Spielgeschmack geprägt. Rennspiele gehören bis heute zu meinen Lieblingsgenres. Dies liegt vor allem an Need for Speed. Illegale Straßenrennen, ein fetziger Soundtrack und ein tolles Geschwindigkeitsgefühl sind für mich die Essenz der Reihe. Need for Speed stand in meiner Jugend für Spaß. Im Laufe der Jahre haben wir – Need for Speed und ich – uns dann jedoch ziemlich entfremdet. Die Reihe entwickelte sich weiter und weg von dem, was ich an ihr geschätzt habe. Richtig Zugang konnte ich erst wieder mit Heat finden. Das Need for Speed Hot Pursuit Remastered ist sehr viel schnörkelloser. Es ist ein Remastered von Hot Pursuit, welches vor zehn Jahren veröffentlicht wurde.

Schnörkellos mag in diesem Zusammenhang negativ klingen. Tatsächlich empfinde ich dies nicht so. Im Gegenteil. Die Grundlage für das Spiel ist schon ein paar Jährchen alt. Im Laufe der Jahre entwickeln sich auch die Standards in Spielen. Während diese heute oft relativ umfangreich und teilweise fast schon aufgebläht sind, war dies zu Zeiten von Hot Pursuit noch eher eine Ausnahme. Vor allem im Triple A-Bereich sind Spiele nicht selten echte Umfangsgiganten. Riesige Spielwelten, tonnenweise Sammelkram, Aussichtspunkte, Aufträge, regelmäßiger Nachschub … teilweise lassen sich Wochen oder Monate mit nur einem Spiel füllen, ohne dabei ständig dieselben Inhalte spielen zu müssen. Ich mag diese Art von Games, schätze daneben aber nach wie vor Spiele, die davon Abstand nehmen.

Need for Speed Hot Pursuit Remastered starte ich und bin auch schon fast mitten in der Action. Mit ein paar Klicks bin ich in der Karriere und der Spielspaß geht los. Der Spieler schlüpft dabei sowohl in die Rolle eines Racers als auch in die Rolle eines Cops. Die Karriere ist einfach inszeniert und läuft über eine Karte ab. Diese bietet Events für beide Seiten. Ihr könnt also beliebig zwischen Cop- und Racer-Events springen.

Eine Story in diesem Sinne gibt es nicht. Ob dies positiv ist, darüber lässt sich streiten. Ich persönlich brauche keine, da diese in Rennspielen in der Regel ziemlich aufgesetzt wirken und wenig spannend sind. Hot Pursuit bietet mir einfach Rennen, ohne mir die xte Geschichte vorzusetzen, wie ich vom No Name zum namhaften Racer werde oder ein hoch dekorierter Cop.

Das Rennspiel bietet verschiedene Arten von Events. In klassischen Rennen geht es einfach darum, eine möglichst gute Platzierung zu erreichen. Bei Duellen tretet ihr gegen einen einzelnen Gegner an. Im Zeitfahren kommt es nicht nur darauf an das Ziel zu erreichen, sondern auch wie ihr fahrt. Kollisionen und Unfälle geben Strafzeit und versauen so schnell Gold. Mein persönlicher Favorit sind Rennen, in denen ihr vor der Polizei flieht oder als Cop Racer jagt.

In diesen Rennen steht euch ein Arsenal mit Dingen wie Straßensperren, Helikopter-Unterstützung, Störsendern, EMP, Nagelbrettern und Co. zur Verfügung. So könnt ihr zum Beispiel ein Auto in eurem Windschatten mit einem Nagelbrett erheblich ausbremsen. Das Arsenal hängt teilweise davon ab, auf welcher Seite ihr gerade spielt. So könnt ihr als Racer zum Beispiel mit Störsendern die Technik der Cops stören, während ihr als solcher eine Straßensperre veranlassen könnt und einen Heli rufen dürft. All diese Dinge stehen euch nur begrenzt zur Verfügung und auch nur mit Cooldowns. Ein bisschen Taktik ist gefragt. Vor allem wenn ihr überall in Need for Speed Hot Pursuit Remastered Gold holen möchtet.

Das Spiel verzichtet auf einen einstellbaren Schwierigkeitsgrad und Fahrhilfen. Die Steuerung ist arcadig und einfach zu bedienen. Ihr gebt per Schultertaste Gas und könnt in Kurven driften, indem ihr kurz vom Gas geht. Enge Kurven driftet ihr, indem ihr die Bremse benutzt, für die es insgesamt wenig Bedarf gibt. Bei den Fahrzeugen gibt es ein paar Unterschiede im Handling, extrem ändern tut sich das Fahrgefühl dadurch jedoch nicht. Manche Autos sind etwas leichter in der Spur zu halten als andere. Need for Speed Hot Pursuit Remastered ist leicht zugänglich und die Steuerung unkompliziert. Das Handling der Autos bleibt sehr ähnlich und ist im Vergleich zu modernen Racern eher schwammig.

In der Karriere schaltet ihr durch den Abschluss von Events neue Events frei. So habt ihr immer eine gewisse Auswahl und etwas Einfluss darauf, was ihr spielt. Wobei ich persönlich das Verhältnis der verschiedenen Eventarten etwas Renn-lastig finde. Ich hätte lieber mehr actionreiche Hot Pursuits und Co. gehabt, da mir diese Rennen mit Abstand am meisten Spaß machen.

Spaß können mit dem Spiel Groß und Klein haben. Meinen Kids macht das Rennspiel mindestens so viel Freude wie mir. Die schnörkellose Action auf dem Asphalt begeistert mit einem soliden Fuhrpark und rasanter Action. Hot Pursuit ist ein zeitloser Arcade-Racer der sich auf das Wesentliche konzentriert und Rennaction ohne viel Schnickschnack bietet. Kein überladenes Menü, keine komplizierten Mechaniken …

Neben der Karriere steht ein Multiplayer zur Verfügung, in dem ihr mit anderen Spielern zusammenkommen könnt. Der Multiplayer ist so unkompliziert wie der Rest vom Spiel. Schmerzlich vermisst habe ich einen Arcade-Modus, der für mich das i-Tüpfelchen gewesen wäre. Ein solcher Modus, in dem ich als Spieler wählen kann, nur Events einer Kategorie zu fahren, wäre eine nette Dreingabe gewesen und vermutlich ohne viel zusätzlichen Aufwand umzusetzen. Zwar kann ich in der Karriere einfach die von mir freigeschalteten Hot Pursuits Rennen fahren, aber ein Arcade-Modus würde dies vereinfachen. So viel Mühe wäre von einer Remastered-Version durchaus zu erwarten gewesen. Das Remastered bietet generell wenig Neuerungen.

Ein schwacher Trost sind die Social Features des Spiels. Dort könnt ihr gegen die Zeiten eurer Freunde antreten. Wenn diese denn das Game zocken. Leider sieht es da in meiner Freundesliste eher mau aus, was die Funktion für mich nutzlos macht.

Überzeugen kann das Spiel mit seinem Soundtrack und der Fahrzeugauswahl. Optisch sehen die Fahrzeuge gut aus und das Schadensmodell ist solide. Weniger schick sind die Spielumgebungen, die nicht übermäßig detailliert sind und relativ fad wirken. Ein kleines Highlight ist für mich die Fahrzeugauswahl, bei der das Spiel über jedes Fahrzeug ein paar Dinge erzählt. Im Fotomodus könnt ihr euren Fuhrpark in Szene setzen.

Mein Fazit:

Need for Speed Hot Pursuit Remastered bietet schnörkel- und zeitlosen Arcade-Rennspaß. Der Preis wirkt mit rund 40 Euro (Konsolenversion) allerdings etwas nah an dem von Triple A-Titeln. Verglichen mit aktuellen Rennspielen bietet die Remastered-Version des zehn Jahre alten Hot Pursuits nicht übermäßig viel. Genau hier liegt aber auch die Stärke des Spiels. Mit wenigen Klicks ist der Spieler mitten in der unkomplizierten Rennaction. Die Steuerung ist einfach und zugänglich. Wer in der Karriere überall Gold holen möchte, wird trotzdem gefordert, da einige Events recht knackig sind, ohne dabei frustrierend schwer zu sein. Im Multiplayer könnt ihr mit anderen Spielern ebenfalls unkompliziert Spaß habe.

Wer einen schlichten, zeitlosen und unterhaltsamen Arcade-Racer sucht, kann hier nicht viel verkehrt machen. Need for Speed Hot Pursuit Remastered überzeugt mit gutem Geschwindigkeitsgefühl und rasanter Action. Es ist ein Need for Speed, wie ich es mir wünsche. Schlicht, schnell und actiongeladen.

Offenlegung: Das Spiel wurde von Electronic Arts kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bildquelle: Eigene Screenshots aus der Xbox-Version von Need for Speed Hot Pursuit Remastered

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