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Forza Horizon 5 Review

Mehr Arcade – außer bei der Steuerung

Am 28. September 2018 ist Forza Horizon 4 erschienen. Die darauffolgende lange Durststrecke hatte zu diesem Zeitpunkt wohl kaum ein Fan auf dem Schirm. Davor erschien am 03. Oktober 2017 Forza Motorsport 7. Viele rechneten im Herbst 2019 fest mit einem Nachfolger – doch der blieb aus und lässt noch heute auf sich warten. Zwar erschien zwischenzeitlich Forza Street, doch als stundenfüllende Langzeitmotivation taugt das Mobilespiel mit PC-Ableger nicht unbedingt. Nicht mal im Forza Hub fand es Beachtung – so wie auch bei manchem Fan der Reihe nicht. Mit Forza Horizon 5 ist nun endlich wieder ein neuer Ableger am Start, der stundenlangen Spielspaß verspricht. Ich durfte einige Tage vor Release hinter dem virtuellen Steuer platznehmen und konnte mich bereits in die Ruhmeshalle fahren. Meine Eindrücke teile ich mit euch in diesem Bericht.

Forza Horizon 5 bringt uns nach Mexiko. Schon in den ersten Spielstunden wird klar, dass das Spiel einige Dinge anders macht und neue Wege geht. Forza Horizon war schon immer der Arcade-Ableger von Forza. Doch noch nie war dies so deutlich zu spüren wie im neuesten Ableger. Bei der Inszenierung wurde noch einmal eine ganze Schippe obendrauf gelegt. Mancher mag bei diesem Satz nun hellhörig geworden sein und Befürchtungen haben, ein völlig abgedrehtes Spiel zu bekommen. An der Stelle kann ich euch aber direkt beruhigen, dem ist nicht so. Das Spiel hat – endlich – wieder eine umfangreichere Story und in dieser erlebt ihr die ein oder andere verrückte Aktion. So rast ihr etwa in einen Sturm, fahrt einen Monstertruck und in einer rasanten Abfahrt quer durch die Spielwelt. Aber dazwischen bekommt ihr, was ihr vom Vorgänger kennt.

Diese Entwicklung finde ich positiv, da es Motorsport und Horizon noch mehr voneinander abgrenzt, was okay ist und den beiden Reihen guttun dürfte. Wer darauf nicht so sehr abfährt, wird nicht allzu oft damit konfrontiert, da ihr überwiegend noch immer klassische Rennen fahrt, außer ihr legt selbst den Fokus auf andere Inhalte im Spiel. Nur werden die eben mit der ein oder anderen verrückten Storymission aufgepeppt und das Spielerlebnis fühlt sich dadurch noch mehr wie ein Arcade-Racer an. Mit am Start ist direkt ab Launch Super7. Wenn ihr es gern abgedreht mögt, erwartet euch hier ein Spielplatz voll mit Möglichkeiten – oder ihr schaut euch an, was andere Spieler an kreativen Ideen umgesetzt haben. Natürlich können mit dem Kreativwerkzeug auch Rennen ohne Schnickschnack erstellt werden. Ihr entscheidet, ob euch der ausgefallene Teil der Story genügt oder ihr mehr davon möchtet.

Außen vor bleibt hier übrigens die Steuerung. Hier bekommt ihr, wofür Forza bekannt ist. Ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Kaum ein Rennspiel ist hier so breit aufgestellt. Mit Fahrhilfen wird  es geradezu einfach, ohne bekommt ihr spürbar mehr Anspruch. Wenn ihr die Reihe kennt wird euch schnell auffallen, dass das Spiel einige Änderungen mit sich bringt. So fühlt ihr zum Beispiel deutlich besser den Untergrund, auf dem ihr gerade fahrt. Diese Tatsache macht Forza Horizon 5 lukrativ für alle, die gern einen Arcade-Racer mit etwas Action spielen möchten, dabei aber keine Steuerung a la Need for Speed oder Burnout mögen.

Die mit Abstand eindrucksvollste und schönste Spielwelt der Reihe

Diese Zwischenheadline mag ein wenig reißerisch klingen und hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, würde ich es womöglich nicht glauben wollen – aber Forza Horizon 5 hat eine unverschämt gutaussehende Spielwelt. Noch nie hat eine Welt in Forza Horizon so viel hergemacht – und wir hatten im Laufe der Jahre einige wunderschöne Schauplätze. Keiner davon ist so eindrucksvoll wie Mexiko in Forza Horizon 5. Malerische Landschaften, elf verschiedene Biome und eine Weitsicht, die mir auch nach zig Stunden Spielzeit immer noch Wow-Momente beschert. Die Lichteffekte sorgen für manch malerischen und bildreifen Moment.

Felsige Landschaften mit engen Passagen, beeindruckende Schluchten, Nadelwälder hoch in den Bergen, Wüste, das Meer, alte Tempel … es gibt verdammt viel zu sehen. An dieser Stelle ein Tipp: Lasst bei Spielstart einmal einfach nur das Video laufen, welches einige dieser malerischen Landschaften zeigt. Schon diese Szenen sind ein Genuss. Diese Landschaften selbst zu erkunden ein noch viel größerer.

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Fuhrpark Deluxe

Kompromisse macht das Spiel auch beim Fuhrpark nicht. Dieser umfasst zum aktuellen Zeitpunkt 538 Fahrzeuge. Der ein oder andere Wunsch bleibt trotz dieser schier gewaltigen Auswahl offen. Geschmäcker sind schlicht verschieden und so manche Enttäuschung bleibt nicht aus – alles andere wäre ein Ding der Unmöglichkeit. Die Auswahl gebotener Fahrzeuge kann sich allerdings sehen lassen. Ob Klassiker, einige der neuesten Modelle auf dem Automarkt oder Trucks – die wenigsten dürften bei der Auswahl nichts finden, was gefällt.

Die abwechslungsreichen Biome bieten reichlich Möglichkeiten, die verschiedensten Fahrzeuge einzusetzen. Lange relativ gerade Abschnitte sind genauso am Start wie Schotterpisten und Natur. Hier präsentiert sich Forza Horizon 5 sehr offen. Es gibt einige Regionen, in denen ihr kilometerweit quer durch die Landschaft fahren könnt und dabei kaum auf Hindernisse stoßt. Überall ist dies nicht möglich. In den Bergen zum Beispiel gibt es Passagen an Klippen, bei denen ihr deutlich weniger Spielraum habt. Serpentinen verlangen euch mehr fahrerisches Können ab als die Autobahn. Steile Abfahrten in den Bergen sind ebenfalls möglich.

Übrigens bekommt auch Horizon 5 nach Launch weitere Inhalte. Der Fuhrpark ist nicht final und wird mit der Zeit erweitert. Einige kommende Fahrzeuge werden in Form kostenpflichtiger Inhalte verfügbar sein, andere kommen via Updates kostenlos. Aber schon die 538 sind ordentlich. Die wenigsten Rennspiele bieten mehr. Vor allem nicht moderne Rennspiele. Gran Turismo 7 etwa soll mit über 400 Fahrzeugen an den Start gehen. Need for Speed, Project Cars und andere Reihen kratzen nicht einmal an der Menge, die Horizon bietet.

Menge ist natürlich nicht alles. Die Fahrzeuge bieten einen nie dagewesenen Detailgrad. Glanzlicht ist hier Forzavista. Dort könnt ihr euch auf der Xbox Series X|S und PC die Fahrzeuge sogar mit Raytracing ansehen. In der offenen Spielwelt müsst ihr Abstriche hinnehmen, toll aber sehen die Autos auch dort aus. Raytracing bietet das Spiel hier nicht. Optisch beeindruckend sind  die Spiegelungen, die im Fotomodus für manch beeindruckende Aufnahme sorgen. Achtet mal darauf, was ihr alles in den großen Scheiben eures Ford Bronco sehen könnt. Das Fahrzeug erhaltet ihr zu Spielbeginn als eines der ersten, für euren Fuhrpark.

Barrierefreiheit

Herausheben möchte ich die noch umfangreicheren Möglichkeit, die Forza Horizon 5 bei der Barrierefreiheit bietet. Microsoft ist auf diesem Gebiet schon seit einer Weile sehr engagiert und Horizon 5 zeigt sich hier ebenso vorbildlich. Bei der Möglichkeit die Größe der Untertitel anzupassen oder verschiedene optische Einstellungen zu ändern, hört es nicht auf. Ihr habt sogar die Möglichkeit, die Geschwindigkeit des Spiels zu reduzieren. Rennen mit Fahrzeugen der Klassen S2 oder X999 werden so zu einer gemütlichen Fahrt. In der niedrigsten Einstellung erinnert dies fast schon an Zeitlupe. Gut zu wissen: Das Spiel wird dadurch ausschließlich langsamer. Ihr müsst trotzdem Bremsen und könnt durch das verringerte Tempo nicht einfach mit Vollgas durch eine Kurve rasen. Ideal für Personen, die bei rasanten Fahrten an die Grenzen ihrer Reaktionszeit kommen. Das Feature funktioniert – verständlicherweise – ausschließlich im Einzelspieler.

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Forza Horizon 5 – Das ist besser

Im Kern gleicht Forza Horizon 5 dem Vorgänger. Modi wie Super7 und Eliminator sind direkt von Anfang an mit dabei. Die beliebte Festival-Spielliste ist ebenfalls wieder vertreten. In Sachen Details hat sich einiges getan. Der Fuhrpark zum Beispiel bietet eine schöne Übersicht über die Autos im Spiel. Ihr seht auf einen Blick, welche ihr habt und könnt fehlende Autos direkt kaufen, indem ihr zur Automesse wechselt. Für die Vervollständigung einzelner Hersteller erhaltet ihr mehr oder weniger lukrative Belohnungen. Über Dinge wie 1.000 Erfahrungspunkte lässt sich streiten, auch wenn in dem Fall nur ein Auto nötig ist. Mehr Zwischenstufen wären nett gewesen. Es wurde im Detail einiges verbessert und optimiert. Einzelne Aspekte bieten hier nach oben nach wie vor Spielraum, aber das Menü ist insgesamt aufgeräumter und das Spiel dürfte es vor allem Gelegenheitsspielern einfacher machen, sich zu orientieren.

Bei Drift- und Blitzerzonen ist das Spiel ein wenig großzügiger geworden. Bei Blitzerzonen könnt ihr etwas mehr schneiden. Größer fällt der Unterschied bei Driftzonen aus. Hier dürft ihr ein ganzes Stück neben der Straße fahren und es gibt keinen Fehlschlag. Auch Punkte gibt es teilweise noch, wenn ihr nicht mehr sauber auf der Straße driftet. So mancher Dreher lässt sich ebenfalls retten. Dies war zwar schon im Vorgänger möglich, aber nicht so ausgeprägt. Für Driftmuffel eine super Sache.

Das Zusammenspiel mit anderen Spielern wurde vereinfacht. Über Forza-Link könnt ihr euch unkompliziert mit Random-Spielern in der Spielwelt zusammentun. Spielt ihr Horizon-Arcade – vergleichbar mit dem #Forzathon LIVE im Vorgänger – könnt ihr euch nach Ende mit euren Mitspielern für eine weitere Runde zusammenschließen.

Dank EventLab könnt ihr euch von Anfang an kreativ austoben. Ihr dürft nicht nur Fotos teilen, die ihr mit dem Fotomodus angefertigt habt oder Tunings freigeben, sondern auch eigene Strecken und Events basteln und diese für andere Spieler verfügbar machen. Starten könnt ihr direkt aus dem Menü heraus.

Viele von euch wird es freuen zu hören, dass das Spiel einige recht lange Rennen bietet. Damit reagieren die Entwickler auf einen Kritikpunkt der Vorgänger. Nicht nur der Goliath fällt umfangreich aus.

Auch die Verbesserungen bei der KI überzeugen. Die KI-Fahrer waren weniger aggressiv unterwegs als im Vorgänger. Ausgefallene Fahrmanöver sind mir nicht ins Auge gefallen. Die Ideallinie mag die KI nach wie vor. Das Spawnverhalten von Verkehr ist noch zum Teil hakelig. Fahrt ihr mit extrem hoher Geschwindigkeit über die Autobahn, tauchen bisweilen Fahrzeuge aus dem Nichts auf oder einfach gar keine mehr. Ähnliche Phänomene konnte ich beim Wechsel zwischen Einzelspieler und Onlinespiel beobachten.

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Perfektion? Nur fast!

Forza Horizon 5 ist ein verdammt gutes Rennspiel. Perfekt ist es nicht. Potenziellen Zündstoff sehe ich derzeit vor allem bei der Festival-Spielliste. Das Konzept ist dem des Vorgängers sehr ähnlich, hat aber einige Detailänderungen spendiert bekommen. Statt Prozenten sammelt ihr nun Punkte. Saisonale PR-Stunts haben nun Vorgaben. Ein Beispiel: A 800 und BMW. Ihr könnt hier nicht mehr wie in Forza Horizon 4 eines der schnellsten Autos im Spiel nehmen, ein X999 Tuning draufpacken und los geht´ s. Drifts sind wieder Teil der Liste – etwas, was im Vorgänger fast nie vorkam und nicht jeden erfreut hat.

Bei den saisonalen Meisterschaften hatte ich zumindest teilweise den Eindruck, die Autoauswahl spielt hier eine wichtigere Rolle. Im Vorgänger war ich da nicht sonderlich wählerisch, habe manchmal geladene Tunings im Vorfeld nicht getestet oder bin auch mal serienmäßig gefahren. Selten mit Problemen. In Forza Horizon 5 hatte ich bei den zur Verfügung stehenden Meisterschaften zumindest teilweise das Gefühl, dass das Tuning einen größeren Ausschlag geben kann. Tunings konnten Handling, Leistung und andere Faktoren schon in den Vorgängern signifikant verändern. Sowohl Tim als auch ich hatten beim Testen den Eindruck, der Schwierigkeitsgrad ist generell ein bisschen angezogen. Ein abschließendes Urteil ist aktuell schwierig. Den Vorgänger habe ich Hunderte Stunden gespielt und Forza Horizon 5 nur einige Dutzend. Natürlich stehen mir derzeit in Horizon 5 auch wesentlich weniger Fahrzeuge zur Verfügung. Während ich dies hier schreibe, befinden sich 129 Autos in meinem Fuhrpark. Vielleicht hatte ich einfach nicht die tollsten Autos. Den überwiegenden Teil der saisonalen Meisterschaftsrennen konnte ich mühelos gewinnen. Ein kleiner Teil fiel hier aber aus der Reihe. In Forza Horizon 4 fährt sich mitnichten jeder Wagen toll, schon gar nicht Stock. Ein Peel P50 oder ein Alfa Romeo P3 im Serienzustand sind eher Strafe als Fahrvergnügen. Hier bleibt abzuwarten, wie sich kommende Listen spielen und was die Spieler empfinden werden.

Bei den Punkten habt ihr einen großzügigen Puffer. Je nachdem was ihr gern spielt und was vielleicht weniger, kann dieser schnell schmelzen. Eliminator ist zum Beispiel wieder mit an Bord und auch in der Liste zu finden. Der Modus ist der vielleicht umstrittenste im Vorgänger und mancher Spieler mag vielleicht einen Bogen darum machen. Die erwähnten Änderungen bei den PR-Stunts könnten hier auch manchen Punkt kosten – vor allem Casualgamer.

Vereinzelt traten während des Testzeitraums Bugs und Abstürze auf. Letztere sind nicht der Rede wert. Auf der Xbox Series X hatte ich zwei, was gemessen an der Spielzeit nicht ins Gewicht fällt. Der PC erwies sich hier als etwas problematischer. Einige Programme – darunter recht verbreitete – bereiten aktuell noch Probleme in Verbindung mit dem Spiel. Eine Liste findet ihr hier.

Dazu kommen Kleinigkeiten. Manche Inhalte der Festival-Spielliste wurden nach Spielneustart wieder als unerledigt angezeigt, eine Belohnung bekam ich doppelt und eine Aufgabe lies sich gar nicht erst erledigen. Auch den berühmten bereits gekauftes Spielerhaus kann neu gekauft werden Bug aus Horizon 4 konnte ich im Nachfolger antreffen. Der Bonus eines Hauses ist fehlerhaft – die tägliche Belohnung blieb bisher aus. Zeitweise erweist sich auch der Sound als zickig. Vor allem wenn ihr ins Dashboard der Konsole geht und zurück ins Spiel wechselt oder Screenshots aufgenommen habt.

Mehrspieler

Ewiger Streitpunkt dürfte wohl der Multiplayer sein und mit Forza Horizon 5 bleiben. Ranked ist Geschichte. Kern des Mehrspielers ist Horizon Open. Eine unkomplizierte Art des Mehrspielers, bei der euch die Modi Offene Rennen, Offenes Driften, Spielplatz-Partien und Der Eliminator zur Verfügung stehen. Ihr könnt hier keine Einschränkungen festlegen – wie zum Beispiel bei Offenes Rennen kein Querfeldein oder S2.

Über den Wegfall von Ranked lässt sich streiten. Die Begründung der Entwickler ist, dass das Prinzip von Ranked Siege in den Fokus stellt. Spieler hatten das Gefühl, es ginge einzig um das Gewinnen. Aber geht es nicht genau darum bei Autorennen? Forza Horizon dürfte einen beachtlichen Anteil an Casualgamern haben und sicher liegt nicht jedem etwas an einem Sieg. Mir zum Beispiel fehlt dieses Konkurrenzdenken. Ob ich gewinne oder als Letzte durch das Ziel fahre, ist nebensächlich. Trotzdem finde ich das Fehlen von Ranked fraglich, denn ein Spiel kann beides anbieten. Niemand zwingt jemanden in Ranked Mehrspieler, aber vielen bereitet ein solcher Freude. Als Forza Horizon 4 den Eliminator bekommen hat, löste dies heftige Reaktionen aus. Einige Spieler wüteten geradezu, was Battle Royale in einem Rennspiel zu suchen hat. Trotzdem durfte The Eliminator bleiben. Hätte man Ranked einfach aus der Spielliste gestrichen – okay, Schwamm drüber. Dort war es ohnehin fehlplatziert, wenn ihr mich fragt. Komplett aus dem Spiel entfernen dürfte einigen sauer aufstoßen.

Ranked hätte – so viel ist sicher – eine Überarbeitung nötig gehabt. Die Balance war teilweise furchtbar und einen solchen Modi in der Liste zu haben Stoff für Diskussionen. Ohne Meta zu fahren war Ranked witzlos. Gewerteten Mehrspieler grundsätzlich beizubehalten und stattdessen zu verbessern und überarbeiteten wäre aber wohl bei manchem Spieler besser angekommen als die Entfernung.

Horizon Open kann überzeugen. Ihr könnt schnell reinspringen und eine Partie Mehrspieler genießen. Zwanglos und unkompliziert. Es gibt nichts mehr, wofür ihr euch qualifizieren müsstet. Der Mehrspieler ist auf Casualgamer zugeschnitten, was völlig okay ist, da das Spiel in dieser Gruppe unglaublich viele Fans hat. Gerade deshalb wäre es aber optimal, könntet ihr ungeliebte Dinge abwählen. Schon im Vorgänger haben Spieler vielfach den Wunsch geäußert, hier mehr Möglichkeiten zu haben. Die endlich zu bieten wäre ein guter Ansatz für eines der künftigen Updates. In vielen Dingen haben sich die Entwickler das Feedback der Spieler zu Herzen genommen und entsprechend reagiert. Im Multiplayer ist dies misslungen.

Kolonnen sind wieder an Bord. Ein Trostpflaster für fehlende Einstellungen bei Open. Ihr könnt euch mit anderen Racern zusammentun und Rennen nach eurem Geschmack starten. Nur müsst ihr die eben auch am Start haben. Wer nicht vernetzt ist und gern mit menschlichen Mitspielern bestimmte Arten von Rennen fahren möchte, hat es schwer. Bei Open hab ich einmal Querfeldein mit Hoonigan in S-Klasse erwischt. Sonderlich spaßig war die Veranstaltung nicht.

PC, Xbox One oder Xbox Series X?

Forza Horizon 5 sieht auf der Xbox Series X unverschämt gut aus, ganz besonders im 30 fps Modus. Hier lässt die Engine auf 4k ihre Muskeln spielen und zaubert beeindruckende Landschaften. Auf der Xbox Series S liefert der Qualitätsmodus noch 1440p. Wer ein paar Abstriche bei der Bildqualität machen kann, wird zum Performance Modus greifen. Zwar ist hier die Grafik eine Nummer unter der Qualitäts-Version, dafür kommen Spieler in das Vergnügen von 60 FPS. Auf der Xbox Series X in 4k und auf der Xbox Series S in 1080p. Die Xbox One X muss leider auf einen Performance-Modus verzichten. Forza Horizon 5 läuft hier in 4k bei 30fps, allerdings nicht mit der Grafikpracht der Xbox Series X Version.

Die Framerate macht sowohl auf der Xbox Series X als auch der Xbox One X einen absolut stabilen Eindruck. Das mag an der gut skalierbaren Engine von Forza Horizon 5 liegen, die in allen Belangen den Vorgänger übertrumpft. Die Grafikeffekte sind allesamt noch eine Schippe besser und raffinierter besonders auf der Xbox Series S|X und entsprechenden PCs. Besonders beeindruckend sind die atmosphärischen Effekte wie Nebel und Dunst in Kombination mit den zahlreichen Lichtspielen von Himmel und Umgebung. Zugleich bleibt die Performance sehr gut und es gibt zahlreiche Grafikeinstellungen für das Finetuning. Grafikpuristen werden sich an den Extremen Grafiksettings erfreuen, die bei entsprechender Hardware den Titel zu einer wahren Augenweide macht.

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Mein Fazit:

Kaum ein Spiel habe ich in den letzten Jahren auch nur annähernd so viel gespielt wie Forza Horizon 4. Nun ist der Nachfolger da, der nicht weniger als der beste Arcaderacer ist, den ich je gespielt habe. Natürlich ist dies rein subjektiv, Geschmäcker sind verschieden. Sicher aber ist, ich kann von mir behaupten zahlreiche Arcaderacer gespielt zu haben. Seit meiner Kindheit bin ich Fan von Rennspielen und mein Herz gehört dabei den arcadigen Ablegern dieses Genres. Need for Speed, Burnout, F-Zero, Mario Kart, Midnight Club, DiRT, Horizon Chase Turbo, Wreckfest, Project Gotham Racing, Grid … die Fülle dessen, was ich gespielt habe ist groß.

Forza Horizon 5 erfindet das Rad nicht neu und ähnelt dem Vorgänger in vielen Aspekten. Trotzdem gelingt es dem Spiel, noch eine Schippe draufzulegen. Ein fantatsicher Soundtrack, ein gewaltiger Fuhrpark und eine Spielwelt, die die der Vorgänger ziemlich blass aussehen lässt, haben mich sofort um den Finger gewickelt. Getoppt wird der Soundtrack von der gelungenen Soundkulisse. Das Spiel sieht auf der Xbox Series X wahnsinnig sexy aus und ist das optisch derzeit wohl schönste Spiel auf den NextGen-Konsolen.

Hier und dort bin ich während der Testzeit auf kleinere Bugs gestoßen, in Anbetracht des Umfangs und der Größe sind die aber zu verkraften. Für ein Open World Spiel mit diesem Umfang ist das Spiel sehr sauber. Viel auszusetzen gibt es nicht. Fraglich ist für mich der Wegfall von Ranked im Multiplayer. Persönlich lege ich darauf keinen Wert und ich empfand den Modus im Vorgänger auch nicht als gelungen. Gewünscht hätte ich mir hier aber eine Überarbeitung. Auch daneben schwächelt der Mehrspieler vergleichsweise stark, verglichen zum fantastischen Einzelspieler. Das zwanglose Horizon Open gefällt mir gut, aber ich hätte gern eine Möglichkeit gehabt, bestimmte Dinge auszuschließen. S2 ist vor allem bei Nacht einfach nicht mehr mein Ding, seit ich mit gesundheitlichen Problemen kämpfe. Bei Open kann ich nur festlegen, ob ich Rennen, Drifts, Spielplatz oder Eliminator fahren möchte. Seit Jahren fordern Fans eine solche Funktion, die überfällig ist. Generell ist in Sachen Quality of Life trotz spürbarer Verbesserungen und Optimierungen noch Potenzial.

Ales in allem bin ich sehr glücklich mit dem, was die Entwickler aus Forza Horizon 5 gemacht haben. Wenn ihr mit Forza Horizon 4 Freude hattet, werdet ihr die wohl auch mit dem Nachfolger haben. War der Vorgänger nicht euer Ding, wird euch Horizon 5 vermutlich nicht überzeugen. Es ist mehr vom Vorgänger mit gelungenen Detailverbesserungen. Revolutionäre Neuerungen bleiben aus.

Von mir kann ich behaupten, ich freue mich unheimlich auf alles, was künftig kommt. Es fiel mir die letzten Tage verdammt schwer, meine Begeisterung für mich zu behalten, denn das Spiel ist mehr, als ich mir je erhofft hätte. Kein aktueller Arcade-Racer kann diesem Spiel das Wasser reichen.

Bildquelle: eigene Screenshots aus dem Spiel Forza Horizon 5

Offenlegung: Das Spiel wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

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