mutropolis

Mutropolis Review

Entwickler:         Pirita Studio 
Publisher:          Application Systems Heidelberg
Genre:              Adventure, Point-and-Click
Plattformen:        PC 
Preis:              ca. 19,99 Euro 
Offizielle Website: https://www.piritastudio.com/

Auf der Suche nach Mutropolis und Totel

Im Jahr 2015 wurde Pirita Studio gegründet. Ein kleines Entwicklerstudio mit Sitz in Madrid. Pirita Studio, das sind Beatriz Gascón und Pablo González. Zusammen haben die beiden das postapokalyptische Adventure Mutropolis entwickelt.

Namensgebend ist die legendäre Stadt Mutropolis. Gibt es den sagenumwobenen Ort tatsächlich? Die meisten Menschen bezweifeln die Existenz der Stadt. Alles nur abenteuerliche Geschichten? Professor Totel glaubt fest daran, den Ort eines Tages zu finden und sucht unermüdlich weiter. Mit einer Truppe von Archäologen verlässt er den Mars, um den unbewohnbaren Planeten Erde zu erforschen. Darunter Protagonist Henry Dijon.

Als die Truppe Mutropolis endlich näher zu kommen scheint und auf den großen Durchbruch hofft, wird Professor Totel entführt. Der kauzige Forscher genießt einen zweifelhaften Ruf und ist dafür bekannt, in so manchen Schlamassel zu geraten. Rasch wird klar, dass die Behörden kein ernsthaftes Interesse an einer Suche haben. Henry und seine Kollegen beschließen, den Professor auf eigene Faust zu suchen. Gelingt es ihnen Totel und Mutropolis zu finden?

Das Point-and-Click spielt im Jahr 5000. Die großen Errungenschaften der Menschheit sind in Vergessenheit geraten und wir blicken aus einer fernen Zukunft auf die Menschheitsgeschichte. Das Spiel überzeugt dabei mit Charme und Humor. In all der langen Zeit ist vieles an Wissen verloren gegangen und die Überlieferungen sind oft zweifelhaft. Dabei gibt es so manches Mal Grund zum Schmunzeln und Raum für Easter Eggs.

Das Spiel ist mit rund zehn Stunden Spielzeit recht zügig durchgespielt und füllt nur wenige Abende. Die dafür unterhaltsam. Schauplätze und Charaktere sind liebevoll per Hand gezeichnet. Der Stil verzichtet auf viele Details, ist aber stimmungsvoll und charmant. Es fällt leicht, die Figuren ins Herz zu schließen, da diese nicht nur toll gezeichnet sind, sondern auch angenehm vertont sind. Dadurch entsteht ein stimmiges Gesamtbild. Auf eine deutsche Sprachausgabe müsst ihr verzichten. Vertont ist das Spiel nur in englischer Sprache. Texte stehen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung, darunter auch Deutsch. Im Menü könnt ihr festlegen, dass Texte erst durch einen Klick verschwinden. Lest ihr eher langsam, entfällt so der Zeitdruck. Nicht nur die Sprecher können überzeugen. Auch die Texte sind gut und mit viel Witz geschrieben.

Die Rätsel decken das komplette Spektrum von einfach bis knackig ab. Darunter befinden sich viele Inventarrätsel. Auf Hilfen verzichtet Mutropolis. Einerseits ist dies angenehm, da so gar nicht erst die Versuchung entsteht, schnell das Handtuch zu werfen und einfach den Hinweisen zu folgen. Andererseits kann dies bei den fordernden Rätseln in Trial and Error ausarten. Wünschenswert wäre hier ein Mittelweg. So gibt es zum Beispiel Adventures, die den Spieler entscheiden lassen, ob sie einen Spieldurchgang mit oder ohne Möglichkeit auf Hilfestellungen absolvieren möchten. Völliger Verzicht ist nicht mehr zeitgemäß. Nicht einmal Hotspots könnt ihr euch anzeigen lassen. Sprich jene Stellen und Objekte im Spiel, mit denen ihr interagieren könnt. Bedeutet, ihr müsst im Zweifelsfall mit der Maus über den Bildschirm gleiten und solche Orte finden. So gibt es zum Beispiel in einem Aufzug einen unauffälligen Spot, der optisch nicht weiter ins Auge fällt. Ein Text schubst euch in diese Richtung und bietet Anlass, dort danach zu suchen. Wehe dem, der in einem Moment der Unaufmerksamkeit diesen entscheidenden Wink mit dem Zaunpfahl überlesen hat oder ihn vergisst.

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Mein Fazit:

Mutropolis ist ein charmantes Point-and-Click Adventure. Die Geschichte wird humorvoll erzählt und die kauzigen Charaktere sind liebenswert. In dem Sci-Fi-Abenteuer blickt ihr aus der Zukunft auf die Menschheitsgeschichte, was mich so manches Mal hat Schmunzeln lassen. Ob unsere Nachfahren in ferner Zukunft wohl tatsächlich ein solch schräges Bild von uns haben werden? Die Suche nach Mutropolis und Professor Totel hat mich rund zehn Stunden gut unterhalten. Im Vorfeld hatte ich das Adventure überhaupt nicht auf meinem Schirm. Umso positiver war ich überrascht. Die Rätsel sind zum Teil recht knackig. Großartige Arbeit leisten die Sprecher, die den – im positiven Sinne – eigenwilligen Figuren Leben einhauchen. Ein Quality of Life Update wäre wünschenswert. Das Spiel bietet weder Hinweise noch die Möglichkeit Hotspots anzeigen zu lassen.

Offenlegung: Das Spiel wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bildquelle: Application Systems Heidelberg, Pirita Studio

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