Borderlands: The Pre-Sequel

Entwickler:         2K Australia, Gearbox Software
Publisher:          2K Games
Genre:              Shooter
Multiplayer:        ja
Plattformen:        PC, PlayStation 3, Xbox 360
Preis:              ca. 49,99 Euro
Offizielle Website: http://borderlandsthegame.com/index.php/game/borderlands-the-presequel#videos

Von Pandora nach Elpis

Welcome back to Pandora. Naja, zumindest mehr oder weniger. Denn eigentlich spielt Borderlands: The Pre-Sequel vor allem auf Elpis. Elch, Epilepsie, Episch? Nö, Elpis. Elpis ist der Mond von Pandora. Jener fiktive Planet, auf dem Borderlands und Borderlands 2 spielten. Falls es da draußen noch irgendeinen actionverliebten Gamer gibt, der die Franchise nicht kennt, möchte ich an dieser Stelle für Aufklärung sorgen. Es handelt sich dabei um einen Shooter, der mit Rollenspiel-Elementen durchsetzt ist und der einen starken Fokus auf Koop legt. Optisch setzt man dabei auf den Cel-Shading-Look, der für die Franchise sehr passend gewählt ist.

Borderlands: The Pre-Sequel erzählt die Geschichte zwischen Borderlands und Borderlands 2 und füllt damit eine Lücke. Während die bisherigen Spiele von Gearbox Software entwickelt wurden, schritt dieses Mal 2K Australia zur Tat. Das Entwicklerstudio kennt man unter anderem von BioShock 2. Für manchen war das vorab wohl ein Grund zum Zweifeln – schließlich hat BioShock 2 nicht den allerbesten Ruf. Taugt The Pre-Sequel trotzdem etwas, oder wurde der Karren kräftig vor die Wand gefahren? In über 30 Spielstunden habe ich Elpis unsicher gemacht und diese Frage geklärt.

Die Reise beginnt auf der Helios-Station, wo der Spieler Jack zur Seite eilt, der in Bedrängnis ist. Schon nach wenigen Augenblicken geht das Geballer los. Während man Jack bisher als den bösen Handsome Jack kannte, scheint dieser in Pre-Sequel auf der guten Seite zu stehen. Ihr selbst schlüpft allerdings nicht in die Rolle von Jack, sondern in die eines Kammerjägers. Unter Kammerjäger versteht man in Borderlands allerdings niemanden der Insekten und anderes Viehzeug jagt, sondern eine Art Kopfgeldjäger.

Borderlands: The Pre Sequel Schöne Aussichten
Schöne Aussichten

Zur Auswahl stehen dabei Nisha the Lawbringer, Wilhelm the Enforcer, Athena the Gladiator und last but not least Claptrap the Fragtrap. Leider wird die Story nur aus der Sicht von Athena erzählt – egal, für welchen Charakter ihr euch entscheidet. Doch zurück zur Geschichte. Ihr versucht mit Jack von der Helios zu fliehen, was allerdings nicht wie geplant gelingt, weshalb er euch schließlich zum Mond schießt und das wortwörtlich. Während Jack auf der umkämpften Station zurückbleibt, macht sich der Spieler nach und nach mit dem Leben auf dem Mond vertraut. Zunächst gilt es sich ein Oz-Kit zu besorgen, denn ohne Sauerstoff ist selbst der beste Kammerjäger bald Geschichte.

Lediglich Calptrap kommt ohne Sauerstoff-Nachschub aus. Alle anderen Charaktere müssen eine entsprechende Leiste des HUD im Auge behalten. Glücklicherweise gibt es wieder zahlreiche Kisten, in denen öfter Sauerstoffvorräte zu finden sind. Zudem lassen Gegner sehr häufig den dringend notwendigen Sauerstoff-Nachschub fallen.

Auf dem Mond herrscht zudem eine andere Schwerkraft, was hohe Sprünge und Schmetterangriffe aus luftigen Höhen ermöglicht. Praktischerweise gibt es auch auf dem Mond ein paar nette Waffen, wie die neuen Cryo-Waffen, mit denen Gegner eingefroren werden können. Ebenfalls nett: Laserwaffen.

Neben der Hauptquests erwarten euch natürlich wieder zahlreiche Nebenquests, in denen Echo-Geräte mit Aufzeichnungen gesucht werden müssen, tonnenweise Gegner über den Haufen geballert werden, Personen ausfindig gemacht werden, Schätze gefunden werden möchten und vieles mehr. Dabei dürfen natürlich die sogenannten Eastereggs nicht fehlen, von denen es wieder etliche zu entdecken gibt. So lassen sich zum Beispiel zwei Roboter finden, die auffällig viel Ähnlichkeit mit C3PO und R2D2 haben und auch noch die passende Konversation führen.

Für zusätzlichen Spielspaß sorgen bis zu drei Mitspieler. Zu den Favoriten gehört dabei zumindest gefühlt Claptrap. Der ist im Koop allerdings auch `ne verdammt coole Socke. Vor allem sein Action-Skill ist gelungen, der auf den Namen VaultHunter.EXE hört. Mal wird er damit zum Nahkampf-Psycho, mal zur hüpfenden Quietscheente, mal ruft er einen Brandbot herbei … Möglichkeiten gibt es hier einige, wobei das grundsätzlich zufällige Resultat für so manche komische Situation sorgt. Etwa wenn ihr beim Endboss plötzlich zum Nahkampf-Psycho werdet. Mit ausreichend vielen Skillpunkten kann man dem Roboter zudem „High-Five, Leute“ beibringen. Klatscht ein Freund eure Roboterhand ab, gibt’s Boni für euch und eure Freunde. Keine Freunde – was ihm Hinblick auf die bisweilen dezent nervige Art von Claptrap wenig verwunderlich wäre? Dann sorgt „Dann eben nicht, ihr Penner!“ für ein paar persönliche Boni.

Borderlands: The Pre Sequel Claptrap
Claptrap

Damit wären wir auch direkt bei einem der wichtigsten Punkte, dem Humor. Der kommt auch in Borderlands: The Pre-Sequel nicht zu kurz. Schon die Charaktererstellung von Claptrap hat zumindest mich zum Lachen gebracht. Egal ob ihr den Roboter mögt oder nicht, wenn ihr das Game zockt, solltet ihr unbedingt einmal einen Claptrap erstellen – warum verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.

Auch von technischer Seite geht das Spiel in Ordnung, wenngleich es immer noch die gleichen Fehler wie in Borderlands 2 gibt, was schade ist. Vermutlich liegt es an der gleichen Engine – ist aber letztlich egal. Es wäre schön gewesen, wenn man die kleinen Unzulänglichkeiten die es gibt behoben hätte, was das Spiel noch ein wenig runder gemacht hätte. Der Spaß wird dadurch allerdings nicht gebremst. Natürlich ist es nervig, wenn der Loot bisweilen im Boden liegt, oder man im Koop neustarten muss, weil irgendwann alle Gegner unsichtbar sind, oder der Chat Eingaben manchmal ignoriert … derlei Dinge sind allerdings – wie schon bei Borderlands 2 – zu verkraften.

Auch die Tatsache dass das Spiel eigentlich eher ein Borderlands 2.5 ist, dürfte Fans der Reihe nicht weiter stören. Neuerungen gibt es unterm Strich zwar kaum, doch die altbewährten Borderlands-Zutaten sorgen noch immer für gute und stundenlange Unterhaltung. Da stört es nicht unbedingt, dass sich spielerisch im Grunde genommen wenig getan hat und letztlich nur die Story ausgetauscht wurde – garniert mit ein paar zögerlichen Neuerungen. Nur wer nicht gern auf der Stelle trampelt, wird wohl enttäuscht werden. Borderlands: The Pre-Sequel fühlt sich sofort vertraut an. Umgewöhnen muss man sich hier nicht. Unter Umständen übersieht man vielleicht einmal die Sauerstoffanzeige und hechtet dann zur nächsten rettenden Station, allerdings gibt es im Normalfall mehr als reichlich Nachschub. Zum Problem sollte dieses neue Spielelement also nicht werden. Wer dennoch nicht drauf stehen sollte, kann sich einen Claptrap erstellen – der rüstet zwar auch ein Oz-Kit aus, kommt aber gänzlich ohne Sauerstoff aus.

Inhaltlich gibt es nicht ganz so viel zu entdecken wie in Borderlands 2, stundenlange Unterhaltung ist dennoch wieder garantiert. Vor allem mit dem Koop kann man sich lange aufhalten, die Jagd nach Loot, Loot, Loot, noch mehr Loot, jede Menge Loot und … Loot macht Spaß und die Charaktere bieten für jeden Geschmack etwas. Zudem spielen sie sich unterschiedlich, weshalb sich ein zweiter, dritter oder vielleicht auch vierter Durchgang lohnen. Egal ob die peitschende Nisha in Cowgirl-Manier oder Athena, die bestens als Tank funktioniert – die Klassen sind gewohnt abwechslungsreich. Darüber hinaus gibt es genug Sidequests, die den Stundenzähler ebenfalls in die Höhe schrauben, wenn man alles Mal gemacht haben möchte.

Nach dem Spiel ist hier natürlich wieder vor dem Spiel. Der Wahre-Kammerjäger-Modus ist selbstverständlich wieder mit von der Partie und wer dann immer noch nicht genug auf die virtuelle Fresse bekommen hat, kann sich am Ultimativer-Kammerjäger-Modus probieren. Frei nach dem bekannten Motto „Bist du zu schwach, sind sie zu stark.“

Mein Fazit:

Wer Borderlands und Borderlands 2 mochte, wird wahrscheinlich auch Borderlands: The Pre-Sequel mögen. Ein Freund von Innovation dürft ihr dann allerdings nicht sein. Schon von Borderlands zu Borderlands 2 hat sich relativ wenig getan, was auch von 2 zu Pre-Sequel nicht anders ist. Stattdessen mixt man altbewährte Mechaniken mit neuer Story. Ihr erlebt die Verwandlung von Jack zum Bösewicht Handsome Jack und spielt dabei einen von vier neuen Kammerjägern.

Für eine frische Brise sorgen dabei Neuerungen wie Laserwaffen und die geringe Schwerkraft, doch viel mehr als ein laues Lüftchen sind die nicht. Selbst altbekannte Fehler wurden nicht ausgemerzt, sondern beibehalten.

Vom Umfang her kann sich Borderlands: The Pre-Sequel definitiv wieder sehen lassen, wenngleich es nicht ganz so üppig ausfällt wie Borderlands 2. Für einen Spieldurchlauf könnt ihr rund 20 Stunden einplanen. Dazu kommen zahlreiche Nebenquest und natürlich wieder Wahrer- und Ulimativer-Kammerjäger-Modus. Darüber hinaus halten die unterschiedlichen Klassen und der gewohnte Koop-Modus bei der Stange. Wer dann immer noch nicht genug hat, darf sich natürlich auch wieder auf diverse DLCs freuen. Mindestens vier davon wird es geben, die auch in Form eines Season Pass gekauft werden können.

Getestet wurde die PC-Fassung.

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